14.10.2024

Analyse der Situation österreichischer zivilgesellschaftlicher Akteur:innen im Umweltbereich

Österreichische Akteur:innen im Umwelt- und Klimabereich sehen sich mit ständig verschärften Rahmenbedingungen konfrontiert. Eine neue Studie gibt Einblicke in die Situation.

Projektbericht

GLOBAL 2000

Im Rahmen des EU-Programms CERV (Citizens, Equality, Rights and Values Programme) stellt wir eine „Analyse der Situation österreichischer zivilgesellschaftlicher Akteur:innen im Umweltbereich“ vor.  

Die als Teilprojekt des Civic space preservation and restoration (CPR)-Programms entstandene Studie liefert aktuelle Erkenntnisse aus Arbeitswelt umwelt- und klimapolitisch engagierter Personen.

Wachsender Druck 

Akteure und Akteurinnen der Zivilgesellschaft sind von den wirtschaftlichen Belastungen der letzten Jahre stark betroffen. Das hat viele Folgen. Zu wenig Ressourcen führen zu Überlastung, das macht den ‚Aktionsbereich‘ kleiner und führt letztendlich zu Frustration. Es ist daher wichtig, die Ergebnisse der Studie richtig einzuordnen und die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen. 

Macht der Worte

Ein weit verbreitetes Mittel, um Akteur:innen der Zivilgesellschaft in ihrer Arbeit zu behindern, ist die „Macht der Worte“. Abwertende Begriffe wie „Klimahysteriker“ oder „Klima- und Ökoterroristen“ schädigen den Diskurs und bieten Gegner:innen einen einfachen Nährboden.

Rechtliche Konsequenzen

Zusätzlich sind die Hürden in der täglichen Arbeit sehr unterschiedlich, je nachdem, in welchem Bereich man tätig ist. Besonders Aktivist:innen, die sich durch zivilen Ungehorsam und polarisierende Aktionen Gehör verschaffen, erleben Festnahmen, körperliche Gewalt, Hausdurchsuchungen, Geldstrafen oder die Androhung von Anzeigen als wachsende Probleme.

Ruth Rohrmoser

„Delegtimierung, Defunding und Kampfrhetorik sind sicher keine probaten Mittel, der Klimakrise entgegenzutreten. Die Klimakrise hat Österreich dieses Jahr mit voller Wucht getroffen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass wir auch in Zukunft ein lebenswertes Land vererben können."

Ruth Rohrmoser, Projektverantwortliche

Resultate

Für die Szene führt das zu einem gefährlichen Chilling-Effekt. Das bedeutet, dass zivilgesellschaftliche Aktivitäten, vor allem Protestaktionen, nur noch abgeschwächt stattfinden. Da dieser Effekt jedoch nicht alle Akteur:innen gleich betrifft, befürchten die Autor:innen der Studie eine zunehmende Spaltung: in einen radikaleren und einen vorsichtigeren Teil.

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