21.11.2024

Schokoladen-Nikolaus-Check 2024

Wir haben Schoko-Nikolos unter die Lupe genommen. Wie öko und wie fair sind sie produziert? Und was bedeuten die Gütesiegel auf den Nikolos tatsächlich?

Zur Vorweihnachtszeit gehören sie einfach dazu: die schokoladigen Weihnachtsmänner und Nikolos. Damit die Adventszeit auch sozial und ökologisch fair wird, hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit Südwindexternal link, opens in a new tab die Schokoware einem Nachhaltigkeitscheck unterzogen. Ein Ampelsystem informiert über die ökologische und soziale Qualität von 29 Schoko-Nikolos aus österreichischen Supermärkten.

7 öko-faire Testsieger 

Sieben Produkte erhielten heuer die doppelt-grüne Bestnote und sind sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert. Somit sind sie sowohl aus sozialer als auch aus ökologischer Sicht am verträglichsten.

Das sind die Testsieger:

  • EZA Schoko-Nikolo Milch  (Weltladen)
  • Spar Natur pur Bio-Nikolaus (Spar)
  • Veggie Bio-Nikolaus (Spar) 
  • GEPA Bio Schoko Nikolaus (Müller)
  • BIO Natura Nikolo (Hofer)
  • Billa Bio Schoko Nikolo Vollmilch (Billa)
  • Billa Bio Schoko Nikolo VEGAN (Billa) 

EZA ist Musterschüler

Besonders zu empfehlen ist der Schoko-Nikolaus von EZA Fairer Handel: Die Schoko-Figuren von EZA Fairer Handel wurden doppelt grün bewertet. Darüber hinaus wird es den Konsument:innen ermöglicht, den Kakao und Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückzuverfolgen. Erhältlich sind sie in allen Weltläden und Geschäften des fairen Handels, die auch Onlinebestellungen inkl. Zustellung anbieten.

Stockerlplatz - gute Ansätze 

Hinter dem Siegerfeld sind wie im Vorjahr 12 Schoko-Figuren hervorzuheben, welche in mindestens einer Kategorie eine positive Bewertung erzielen konnten. Sie sind jeweils mit einem Label mit weitreichenden sozialen oder ökologischen Standards gekennzeichnet.

Dazu zählen:

  • BIO Weihnachtsmann (dm drogeriemarkt)
  • Favorina Weihnachtsmischbeutel (Lidl)
  • Goldora Weihnachtsmischbeutel (Norma)
  • Hauswirth Bio Nikolo (Lidl)
  • Monarc Nikolo (Hofer)
  • Monarc Weihnachtstiere Wichtel Willi (Hofer)
  • Monarc Nikolo und Krampus (Hofer)
  • Nikolaus aus Vollmilchschokolade (Heindl)
  • Riegelein Weihnachtsmann (Müller)
  • Douceur Mischbeutel (Penny Markt)
  • Rosengarten Vollmilch-Schoko-Weihnachtsmann (Denn’s)
  • Rosengarten Veganer Schoko-Weihnachtsmann (Denn’s)

Letzter Platz - konventionelle Schokolade

Die hinteren Plätze teilen sich abermals die Schoko-Nikolos der großen Marken. Sie wurden allesamt doppelt rot bewertet. Grund dafür: Gänzlicher Verzicht auf Gütesiegel, hausinterne Siegel, oder für Kund:innen nicht nachvollziehbare Gütesiegel

Dazu zählen:

  • Ferrero (Duplo, Kinder)
  • Mondelez (Milka)
  • Lindt
  • Hauswirth 
  • Nestlé (After Eight, Smarties, Kit Kat)
  • Storck (Merci)

Schokolade-Industrie unter verschärften Bedingungen

Der Anbau von Kakao wird immer schwieriger. Klimawandel, höhere Kosten und unzuverlässige Ernten machen den Kakaobäuerinnen und -bauern das Leben schwer. Dazu kommt, dass Regenwälder abgeholzt werden und der Einsatz gefährlicher Pestizide Umwelt und Gesundheit belastet. 

Es braucht dringend ein starkes Lieferkettengesetz

Ohne klare Gesetze zur Lieferkette können Unternehmen weiterhin Menschenrechte und Umweltstandards missachten. Verbraucher sollten wissen, woher ihre Schokolade kommt, und Arbeiter müssen vor Ausbeutung geschützt werden.

Gemeinsam mit Südwind fordern wir daher eine rasche und lückenlose Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes in Österreich, das Unternehmen dazu verpflichtet, soziale und ökologische Standards entlang der gesamten Lieferkette einzuhalten.

Eine gute Nachricht: 

Trotz der schwierigen Lage sind die Preise für Bio- und Fairtrade-Schokolade stabil geblieben – einige Produkte sind sogar günstiger geworden. Das zeigt, dass Nachhaltigkeit, Fairness und bezahlbare Schokolade gut zusammenpassen können.

Anna Leitner schaut ernst, aber motiviert in die Kamera

„Im konventionellen Kakaoanbau werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die extrem gefährlich für Mensch und Natur sind. Dabei kann Kakao traditionell in einem sehr umweltfreundlichen Anbausystem produziert werden, ganz ohne Pestizide und mit einem Mehrwert für die Artenvielfalt. Wer bewusst kauft, setzt ein wichtiges Zeichen gegen Umweltzerstörung und Ausbeutung. Darüber hinaus braucht es aber auch die Politik: Nachhaltigkeit darf nicht nur vom freiwilligen Engagement alleine abhängen.“

 

Anna Leitner, Ressourcen-Sprecherin von GLOBAL 2000

Worauf soll man beim Schoko-Nikolo-Kauf achten?

  • EU-Bio-Siegel. Dieses Siegel steht für hohe ökologische Anforderungen im Anbau, ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie ohne Gentechnik. 
  • FAIRTRADE-Siegel. Dieses Siegel steht für Mindestpreise für die Produkte der Bäuerinnen und Bauern und fairen Handel. Es gelten neben sozialen Mindeststandards auch ökologische Kriterien.

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