28.09.2015

Das war der GLOBAL 2000 Bienen-Check 2015

Hier finden Sie alle interessanten Daten und Fakten zum ersten GLOBAL 2000 Bienen-Check empfohlen von Hitradio Ö3 im Sommer 2015.

Der Sommer neigt sich dem Ende und auch die Bienen lassen sich immer seltener blicken. Welche Ergebnisse brachte also der GLOBAL 2000 Bienen-Check diesen Sommer? Wir haben für Sie die interessantesten Fakten aus dem Bienen-Sommer 2015, die unsere GLOBAL 2000 Bienen-Check App hervorgebracht hat, hier zusammengefasst. Wir arbeiten natürlich auch im Winter weiter im Sinne der Bienen - und sind nächstes Frühjahr wieder in der Natur um die Vielfalt der Wildbienen gemeinsam mit Ihnen zu entdecken.

Insgesamt wurden über 100.000 Bienen gezählt. Über 80% davon waren Wildbienen, es wurden aber auch etwa 20% Honigbienen gezählt. 

Wo wurden die Bienen gesichtet?

GLOBAL 2000 Bienen-Check Karte

GLOBAL 2000

Details finden Sie hier: karte.bienencheck.atexternal link, opens in a new tab

Am fleißigsten waren die NiederösterreicherInnen, die mehr als ein Drittel der gesichteten Bienen gezählt haben, gefolgt von der BewohnerInnen der Steiermark und Wien. Die Großstadt mit den meisten Bienensichtungen in Österreich ist Wien, vor Graz, Salzburg und Linz.

Lebensraum % der gesamten Bienen
wurden hier gesichtet
Anzahl der Arten die
hier gefunden wurden
Garten, Park & Stadt 72% 74 Arten
Feld & Futterwiese 12% 39 Arten
Wald, Bach, Au & Feuchtwiese 9% 34 Arten
Gebirge 4% 14 Arten
Trockenrasen & Magerwiese 2% 44 Arten

Die Lebensräume mit dem meisten Bienensichtungen und den unterschiedlichsten Arten sind Gärten, Parks und Stadtgebiete. Hier finden die Wildbienen oft auf kleinem Raum eine Vielzahl von verschiedenen Futterpflanzen. Parkbetreuer und Gärtner spielen den Bienen, mit ihrer Vorliebe für ganzjährig blühende Pflanzen, auch in die Hände bzw. Flügel, denn dadurch haben unsere Bienen die ganze Saison über Nahrung zur Verfügung. Dass immer mehr Hobby-GärtnerInnen und Gemeinden freiwillig auf den Einsatz von Pestiziden verzichten, tut sein übriges um einen bienenfreundlichen Lebensraum zu schaffen. Neben ihrem Angebot an verschieden kleinflächigen Lebensräumen, gelten Städte auch als Wärmeinseln, was den Bienen ebenfalls entgegen kommt.

Interessant ist hier aber auch, dass auf Trockenrasen und Magerwiesen zwar die wenigsten Bienen gesichtet wurden, dafür aber 44 verschiedene Arten. Das zeigt wie extrem wichtig diese Lebensräume für die Artenvielfalt sind.

Welche Biene wurde am häufigsten gesichtet?

Kaum zu glauben aber es wurden 87 verschiedene Bienenarten gesichtet, unsere fünf Spitzenreiter waren diese: 

Honigbiene

W. Ströbl

Platz 1: Honigbiene - Apis mellifera

Sie wurde über 6.500 mal gesichtet, lebt sozial und nistet im Stock. Die Honigbiene kommt in ganz Österreich vor und fliegt von März bis Oktober.

Gewöhnliche Seidenbiene - Colletes daviesanus (c) Heinz Wiesbauer

Heinz Wiesbauer

Platz 2: Gewöhnliche Seidenbiene - Colletes daviesanus

Die Seidenbiene wurde 5.750 mal gesichtet, sie lebt solitär und ist auf Korbblütler wie Gänseblümchen und Sonnenblumen spezialisiert.

Felsen-Schmarotzerhummel - Bombus rupestris (c) Heinz Wiesbauer

Heinz Wiesbauer

Platz 3: Felsen-Schmarotzerhummel - Bombus rupestris

Diese Hummelart wurde über 4.300 mal gesichtet, sie kommt in ganz Österreich vor und lebt in Staaten von April bis Oktober.

Filzbindige Seidenbiene - Colletes similis (c) Heinz Wiesbauer

Heinz Wiesbauer

Platz 4: Filzbindige Seidenbiene - Colletes similis

Die Filzbindige Seidenbiene wurde über 3.300 mal gesichtet, kommt in ganz Österreich vor, lebt im Boden als Einzelgänger und schwirrt bis September herum.

Sechsbindige Furchenbiene - Halictus sexcinctus (c) Heinz Wiesbauer

Heinz Wiesbauer

Platz 5: Sechsbindige Furchenbiene - Halictus sexcinctus

Diese Furchenbiene konnte über 2.300 mal gezählt werden, sie lebt solitär, ist fast in ganz Österreich zu finden und hat eine enorme Flugzeit März bis Oktober und nistet im Boden.

Die besten Bienenbilder

Unsere UserInnen haben uns viele tolle Bienenfotos zukommen lassen. Wir haben für Sie eine Auswahl der besten Fotos zusammengestellt:

Honigbiene (c) Wolfgang Ströbl

Wolfgang Ströbl

 

Helle Erdhummel (c) Angela Scalet

Angela Scalet

 

Furchenbiene (c) Desiree Schellander

Desiree Schellander

Wie war das nochmal?

Außerdem haben wir noch einige spannende Fragen zu den Bienen bekommen:

  • Wie viele Bienenarten gibt es weltweit?
    Weltweit gibt es mehr als 20.000 verschiedene Bienenarten. In Österreich gibt es 693 verschiedene Arten, wobei die Artenvielfalt Richtung Westen abnimmt, so gibt es zum Beispiel im Vorarlberg nur noch 290 Bienenarten. In Deutschland gibt es mit etwa 560 Bienenarten, um über 100 Arten weniger als in Österreich.
  • Gibt es auch Bienenbabys?
    Nein, Babybienen wären die Larven, in denen sich die Bienen in der Wabe entwickelt. Wenn die Larven geschlüpft sind, wachsen die Bienen nicht mehr. 
  • Wie viele Bienen sind in einem Schwarm?
    10.000 und mehr
  • Warum krabbeln die Bienen manchmal nur am Boden herum, geht es denen schlecht?
    Nein, nicht notwendigerweise. Es ist auch temperaturabhängig, wenn es kälter ist krabbeln die Bienen, wird es wärmer fliegen sie wieder flott.

Biene? Oder doch nicht?

Manche Insekten haben aber auch für Verwirrung gesorgt, so wurden Schwebfliegen, wie zum Beispiel die Mistbiene, oft fälschlich als Wildbiene identifiziert:

Schwebfliege (c) Rüdiger Baumberger

Rüdiger Baumberger

Schwebfliege

Honigbiene (c) Wolfgang Ströbl

Wolfgang Ströbl

Honigbiene

Zu unterscheiden ist die Schwebfliege von Bienen an der Flügelanzahl. Schwebfliegen haben nur zwei Flügel, Bienen hingegen immer vier. Etwas leichter unterscheidbar sind sie auch an der unterschiedlichen Fühlerform: Schwebefliegen haben nur sehr kurze Fühler, die Bienen wesentlich längere.

Unsere fleißigen Bienchen

Wir wollten natürlich auch wissen, wer am fleißigsten Bienen gezählt hat, dabei sind wir auf die Schulaktion von Herr Erich Preymann gestoßen. Gemeinsam mit über 1.000 SchülerInnen aus 18 verschiedenen Oberösterreichischen Schulen hat er fast 1.000 Bienensichtungen in die Bienen-Check App eingetragen. Im Zuge eines Schulprojekts besuchten sie den neuen Wildbienenlehrpfad im Familien-Park Agrarium und wurden zum richtigen Bestimmen der Bienen von einem Bienenexperten begleitet.

Wir sagen Danke

„Das über 11.000 ÖsterreicherInnen an der Kampagne Teilgenommen haben und sich auf die Suche nach Wildbienen gemacht haben, ist neben den vielen übermittelten Sichtungen der schönste Erfolg unsere Aktion. Die gesammelten Daten werden uns auch erste Auskünfte über den Status und die Gefährdung der Wildbienen in Österreich geben und uns helfen noch mehr für ihren Schutz zu tun. Denn wir wissen nur sehr wenig über den aktuellen Zustand unsere Wildbienenpopulationen. Diese Erhebung war die bisher größte Bienenzählung in Österreich. Vielen Dank an alle die mitgemacht haben“, meint unser Bienenexperte Martin Wildenberg.

Gratis Bienen-Blumen Plakat

Laden Sie sich jetzt Ihr Blumenplakat mit den köstlichsten Pflanzen für unsere Wildbienen gratis herunter. Den Downloadlink finden Sie unten im Downloadbereich. Außerdem haben wir die spannendsten Fakten für Sie zusammengefasst, auch dieses Plakat können Sie hier downloaden. external link, opens in a new tab

Download:

- Fakten zum GLOBAL 2000 Bienen-Check
- Plakat: Hier summt's

Update: Die GLOBAL 2000 Bienen-Check App wurde mittlerweile eingestellt, dafür gibt es ab sofort die Schmetterlings-App

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