27.01.2025

Erfahrungsbericht: mein Umweltkulturpraktikum 2024

Fariha erzählt von ihren Highlights und Erkenntnissen aus dem Umweltkulturpraktikum (UKP), das sie im Herbst 2024 bei GLOBAL 2000 absolviert hat.

Seit meiner Jugend liegt mir der Umweltschutz besonders am Herzen. Durch meine Wurzeln in Bangladesch wurde ich früh mit den realen Folgen des Klimawandels konfrontiert. Überschwemmungen, Zyklone und der steigende Meeresspiegel gehören dort zum Alltag und bedrohen die Lebensgrundlage vieler Menschen. Bei meinen Besuchen habe ich gesehen, wie extreme Wetterereignisse ganze Gemeinden gefährden und bestehende Herausforderungen weiter verschärfen. Besonders eindrücklich war für mich die Verletzlichkeit der Infrastruktur in Dhaka, wo bereits gewöhnliche Regenfälle große Teile der Stadt unter Wasser setzen können, was das öffentliche Leben massiv einschränkt. Diese Erfahrungen haben mich tief bewegt und meinen Wunsch gestärkt, aktiv zu handeln.

Das Umweltkulturpraktikum (UKP) bei GLOBAL 2000 bot mir genau diese Möglichkeit. Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten konnte ich nicht nur mehr über Umweltschutz lernen, sondern auch selbst aktiv werden.

Besondere Momente und Erkenntnisse

Eines der Höhepunkte des Praktikums waren für mich die wöchentlichen Vorträge. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir zwei Themen:

"Die Psychologie in der Krise"

In diesem Vortrag von Psychologists for Future ging es darum, wie wir psychologisch mit der Klimakrise umgehen. Der Satz, dass wir die erste Generation sind, die es schlechter haben wird als ihre Eltern, hat mich getroffen. Es wurde auch über Abwehrmechanismen gesprochen, die wir nutzen, um uns nicht mit der Klimakrise auseinanderzusetzen, wie Verdrängung oder erlernte Hilflosigkeit. Diese Einblicke haben mir geholfen, meine eigenen Gefühle und Reaktionen sowie die meines Umfeldes besser zu verstehen.

"PFAS – Ewigkeitschemikalien"

Dieser Vortrag war ein Augenöffner. Ich hatte keine Ahnung, wie weitverbreitet PFAS in unserem Alltag sind – wie schwer es ist, sie aus unserem Trinkwasser zu entfernen. Vor allem aber hat mich das unermüdliche Engagement von GLOBAL 2000 beeindruckt, das sich nicht nur für ein EU-weites Verbot dieser „Ewigkeits-Chemikalien“ einsetzt, sondern auch zeigt, wie wichtig gemeinsames Handeln und politischer Druck sind, um unsere Umwelt und Gesundheit nachhaltig zu schützen.

Aktionen und unser Gruppenprojekt "Print and Punsch"

Event: "Print and Punch"

Die Inspiration aus dem PFAS-Vortrag haben wir direkt in unser Gruppenprojekt eingebracht. Als Gruppensprecherin habe ich gemeinsam mit meiner Gruppe das Event "Print and Punch" organisiert. Das Ziel war es, auf kreative Weise auf die Problematik von PFAS aufmerksam zu machen.

Die Teilnehmer:innen konnten ihre eigenen Baumwoll-T-Shirts mit Botschaften sowie QR-Codes zur GLOBAL 2000-Petition bedrucken und so ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft setzen. Gleichzeitig gab es Punsch und einen Raum für Gespräche. Es war unglaublich schön zu sehen, wie viel Interesse und Engagement die Menschen mitbrachten.

 

Event: "Aktivismus Meet & Greet"

Auch bei anderen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem “Aktivismus Meet & Greet”, konnte ich mithelfen und wertvolle Einblicke in die Organisation von Events gewinnen. Dabei unterstützte ich mit Übersetzungen ins Englische, half dem Organisationsteam vor Ort und sorgte dafür, dass sich die internationalen Teilnehmer:innen willkommen fühlten.

Mein Fazit

Das Umweltkulturpraktikum war eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Es hat mir nicht nur neues Wissen vermittelt, sondern mir auch gezeigt, dass jede:r einen Beitrag leisten kann – sei es durch kreative Projekte, Organisationstalent oder einfach durch Zuhören und Lernen. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, Teil von GLOBAL 2000 gewesen zu sein, und werde die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, definitiv mitnehmen.

Du überlegst, beim nächsten UKP mitzumachen?

Wenn ihr überlegt, am UKP teilzunehmen, kann ich euch nur sagen: Macht es! Es ist eine großartige Chance, etwas zu lernen, aktiv zu werden und dabei mit anderen motivierten Menschen zusammenzuarbeiten. 

Alles Liebe,

Farih