PFAS-Pestizid-Verbot: GLOBAL 2000 begrüßt Antrag im Nationalrat

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt den Antrag der Grünen für ein Verbot von PFAS-Pestiziden, die die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) freisetzen. GLOBAL 2000 hat TFA in Flüssen, im Leitungswasser und sogar im Mineralwasser gefunden. "TFA ist eine fortpflanzungsgefährdende Chemikalie, die sich in der Natur nicht abbaut. PFAS-Pestizide sind eine Hauptursache für die Verunreinigung von Grund- und Trinkwasser mit TFA. Umso wichtiger ist es, dass unsere Forderung nach einem Verbot von PFAS-Pestiziden nun Eingang in die politische Debatte findet“, erklärt Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden von GLOBAL 2000.

Verbot auch von anderen PFAS

Gleichzeitig betont Burtscher-Schaden die Wichtigkeit des in der EU geplanten, aber von der PFAS-Industrie heftig attackierten Gruppenverbots für alle PFAS, deren Anwendung nicht essentiell ist. "Man findet unzählige PFAS-Chemikalien im Haushalt, in der Kleidung, in Lebensmitelverpackungen und vielen Alltagsgegenständen. Für die meisten dieser Ewigkeits-Chemikalien gibt es ausreichend Alternativen. Als Schutz unsere Umwelt aber auch für unsere eigene Gesundheit müssen diese PFAS daher verboten werden", so der Umweltchemiker. 

Forderungen im Überblick

  • Verbot der PFAS-Pestizide
  • Gruppenverbot aller PFAS-Chemikalien
  • Sicherer Grenzwert für TFA

Die Ewigkeits-Chemikalie TFA

TFA ist ein extrem stabiles Zerfallsprodukt von PFAS-Pestiziden (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) die vor allem in der Landwirtschaft verwendet werden. Zur Belastung des Grundwassers mit TFA tragen laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamts vor allem Pestizide aus der Landwirtschaft bei, mit einem potenziellen jährlichen Anteil von 76%, gefolgt von Regenwasser mit 17% sowie Kläranlagen und Gülle mit je 3%. In Österreich sind die Verhältnisse vergleichbar.Toxikologisch wurde TFA lange Zeit insbesondere von PFAS-Herstellern als weitgehend unbedenklich dargestellt. Seit 2021 eine Studie schwere Missbildungen an Kaninchen-Föten gezeigt hat, steht TFA im Verdacht, die Fortpflanzung auch am Menschen zu gefährden.