CrowdFundRes: Crowdfunding für Projekte im Bereich erneuerbare Energien

Bei dem Projekt Crowdfundres geht es darum, Grundlagen für alternative Finanzierungsformen bei erneuerbaren Energien aufzuarbeiten. Das Konsortium besteht aus Projektentwicklern, Universitäten, Rechtsexperten und Umweltorganisationen. Als ersten Schritt sollen Hürden und die Akzeptanz von Crowdfunding eruriert werden, danach folgt eine rechtliche Analyse über die Möglichkeiten in den einzelnen Zielländern. Darauf aufbauend sollen wiederum Richtlinien und Ratschläge für die Umsetzung von konkreten Projekten erarbeitet werden. Wo die Umsetzung an Grenzen stoßt, sollen auch konkrete gesetzliche Rahmenbedingungen auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht werden. Insofern bietet das Projekt einen guten Rahmen für Grundlagenarbeit zum Thema Crowdfunding, das an Beliebtheit immer mehr zunimmt und auch für den Ausbau erneuerbarer Energie in Europa einen hohen Stellenwert einnehmen kann.

Mehr Informationen unter www.crowdfundres.eu

Crowdfunding im Bereich erneuerbarer Energien

Crowdfunding erfreut sich europaweit immer größerer Beliebtheit. Das Projekt CrowdfundRES hat sich das Ziel gesetzt, die Potenziale für Crowdfunding im Bereich erneuerbarer Energien sichtbar zu machen und Wege zu einer breiteren Anwendung aufzuzeigen. CrowdFundRes ist ein Projekt das von der Europäischen Kommission finanziert wird mit dem Ziel erneuerbare Energien zu forcieren.

Dafür wurden unter anderem ein Bericht über die unterschiedlichen Regulierungen und Marktentwicklungen in den 28 Mitgliedsländern der EU verfasst, Online-Umfragen zum Investorenverhalten durchgeführt und Fallstudien über Crowdfunding in den verschiedenen Ländern erstellt.

Im Report „Policy recommendations on regulatory and market framework improvements for crowdfunding RES projects” finden sich Empfehlungen wie sich bessere Rahmenbedingungen für Crowdfunding für erneuerbare Energieprojekte realisieren lassen. Hier finden sich einige Ableitungen für Österreich.

Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien

Generell ist es wichtig, dass Investoren ein stabiles Umfeld vorfinden, um in erneuerbare Energien zu investieren. In einigen Ländern der EU gab es sogar rückwirkende Eingriffe in die Fördersituation, was zu großer Unsicherheit führt. Auch rückwirkende Eingriffe in Form von veränderten Netzgebühren oder steuerlichen Kosten können Investitionen in erneuerbare Energien gefährden. Wichtig ist auch der prioritäre Zugang zum Netz. Erneuerbare Energie-Anlagen müssen die Sicherheit haben, den produzierten Strom auch absetzen zu können. Hier soll das EU-„Clean Energy Package“ den Schutz vor rückwirkenden Änderungen, wie höhere steuerliche Belastungen oder höhere Kostenbelastungen beim Netzzugang bieten. Anreize für BürgerInnen-Engagement bei erneuerbaren Energie-Projekten Projekte, die mit BürgerInnenbeteiligung oder Crowdfunding entstehen, sind oft sehr kleinstrukturiert. Oft ist der lokale Bezug ein Anreiz sich zu engagieren. Bei allen Änderungen der Förderbedingungen für erneuerbare Energien ist das zu berücksichtigen. Betreiber von Kleinanlagen können nicht direkt am Elektrizitätsmarkt teilnehmen und brauchen dafür einen Mittler.

Weiters sind Fördervergaben über Ausschreibungen eine große Hürde für Betreiber von Kleinanlagen. Um an Ausschreibungen teilnehmen zu können, braucht es administrative und juristische Kapazitäten, die kleine Beitreiber nicht haben. Dazu ist das wirtschaftliche Risiko für Betreiber von Kleinanlagen größer. 

Um das BürgerInnen-Engagement zu stärken, sollte darüber hinaus mehr rechtliche Klarheit bei Bürgerbeteiligungsmodellen geschaffen werden, da es immer wieder zu Verunsicherung kommt. Dafür soll es einfache, klare rechtliche Regeln geben unter welchen Bedingungen Bürgerbeteiligungs-Modelle realisiert werden können. Gleichzeitig sollen Hürden für erneuerbare Energien abgebaut bzw. gar nicht erst geschaffen werden, das betrifft hohe Netzgebühren aber auch die Besteuerung des Eigenverbrauchs (zB „Sonnensteuer“). 

Bürgerbeteiligung ist vor allem wichtig, um die Akzeptanz für erneuerbare Energieprojekt zu schaffen bzw. auf hohem Niveau zu halten. In Österreich geben einer GFK-Umfrage zufolge 77 % der Bevölkerung an, dass der Anteil erneuerbarer Energien gesteigert werden soll und der Ausstieg aus fossiler Energie rascher als bisher erfolgen soll. Dennoch kommt es bei einzelnen Projekten zu großen lokalen Widerständen, speziell bei Windenergieprojekten. Auch hier zeigen Untersuchungen aber, dass die Akzeptanz generell groß ist, wenn Erfahrungen mit Windanlagen in der unmittelbaren Umgebung bestehen. Das bedeutet, die Phase der Projektentwicklung und -genehmigung ist letztendlich die entscheidende Phase, in der es gelingen muss Akzeptanz zu schaffen. Bürgerbeteiligungsmodelle oder Beteiligung über Crowdfunding und andere Instrumente können helfen, diese Akzeptanz zu schaffen.

Anreize für den Einsatz von Crowdfunding

Der Einsatz von Crowdfunding als Finanzierungstool kann einerseits dazu beitragen die Akzeptanz gegenüber Projekten zu erhöhen, aber er kann auch helfen die Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten zu verbessern. Es ist daher sinnvoll, den Einsatz von Crowdfunding bzw. Bürgerbeteiligung über Anreize zu fördern. 

Noch detailierte Informationen zu Crowdfunding von erneuerbaren Energien finden Sie in unserem Factsheet zum Projekt CrowdfundRES