12.10.2022

Integral-Umfrage: Niederösterreicher:innen wünschen sich mutige Klimaschutzpolitik

Eine repräsentative Umfrage von INTEGRAL ergab, dass sich Niederösterreicher:innen eine mutige Klimaschutzpolitik wünschen. Dabei sind ihnen der Ausstieg aus Gas, der Ausbau Erneuerbarer Energien und die Wärmedämmung von Gebäuden wichtige Anliegen an die Landesregierung.

Um die Einstellung der Niederösterreicher:innen zum Thema Energiewende in Niederösterreich herauszufinden, haben wir beim Institut für Markt- und Meinungsforschung INTEGRAL eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterstützung für die Energiewende groß ist:

  • 78 % der Niederösterreicher:innen sind der Ansicht, dass fossile Energieträger durch Erneuerbare Energien ersetzt werden müssen.
  • 83 % vertreten die Meinung, dass die Milliarden, die für Erdgas-Importe ausgegeben werden, besser in regionale Erneuerbare Energieträger investiert werden sollten.
  • 80 % wünschen sich von der niederösterreichischen Landesregierung einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Gas-Heizungen, der den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme ermöglicht. 
  • 82 % ein Erneuerbaren-Gebot, das sicherstellt, dass alte Gas- und Öl-Heizungen auf umweltfreundliche Alternativen umgestellt werden.

Landespolitik und Energieversorger EVN in der Pflicht

Landespolitik und Energieversorger EVN in der Pflicht

Die Niederösterreicher:innen sehen die Landesregierung in der Pflicht, die Energiewende voranzutreiben und wünschen sich auch vom Landesenergieversorger EVN Lösungen:

  1. 89 % der Niederösterreicher:innen befürworten eine gesetzliche Verpflichtung für Fernwärmebetreiber, auf Erneuerbare Energien umzustellen.
  2. 88 % wünschen sich, dass die EVN einen Plan für den Ausstieg aus Gas und Öl entwickelt.
Johannes Wahlmüller

„Gerade in der aktuellen Energiekrise sollten Landesregierung und Landesenergieversorger Lösungswege aufzeigen, die sauberes und sicheres Heizen für alle Menschen in Niederösterreich ermöglichen. Hier braucht es auch ein größeres Umdenken bei der EVN, die bisher bei der Umstellung von Gas-Heizungen noch blockiert.“

Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher

Die wichtigsten Anliegen der Bevölkerung an die Landesregierung:

  1. der Schutz naturnaher Wälder (95 %)
  2. der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen (94 %)
  3. die Umstellung von Gas- und Öl-Heizungen auf Erneuerbare Heizgeräte (88 %)
  4. die Dämmung von Gebäuden (86 %) 
  5. der Stopp der Bodenversiegelung (86 %)

Niederösterreicher:innen überlegen stärker zu sanieren

Die Studienergebnisse zeigen, dass die aktuelle Energiekrise den Menschen in Niederösterreich große Sorgen bereitet. Die Hälfte der Niederösterreicher:innen ist darüber besorgt, sich die Heizkosten diesen Winter nicht leisten zu können.

Deswegen wollen viele selbst etwas dagegen tun:

  • 24 % denken nun stärker als vor der Energiekrise darüber nach, eine thermische Sanierung durchzuführen.
  • 35% überlegen das Heizsystem zu tauschen.
  • 15% wollen die Fassade dämmen.
  • 11% möchten ihr Kellergeschoss dämmen.
Integral Studie
Integral

Quelle: INTEGRAL, Online-Bus (CAWI), Bevölkerung in NÖ, 18-75 Jahre, n=800, Studie 7195, September 2022

Weitere Informationen zu den Bundes- und Landesförderung finden Sie beim Sanierungscheckexternal link, opens in a new tab. Bedauerlicherweise fühlen sich 52 % der Befragten nicht gut über Fördermöglichkeiten informiert. In der Studie werden zudem Faktoren angeführt, die die Entscheidung zu sanieren beeinflussen können.

Am häufigsten wurden genannt:

  • höhere Förderungen (44 %)
  • Steuervorteile (30 %)
  • gesteigerte Energiekosten (26 %)

„Hier sehen wir einen klaren Auftrag an die Landes- aber auch Bundespolitik, die Förderbedingungen im Bereich thermischer Sanierung zu verbessern und eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zu starten, damit diejenigen, die jetzt überlegen zu sanieren, auch tatsächlich überzeugt werden können,“

Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher

Die Niederösterreicher:innen wünschen sich eine mutige Klimaschutzpolitik, die die Energiewende vorantreibt. Die niederösterreichische Landesregierung ist nun gefragt, Gas-Heizungen auf klimafreundliche Heizsysteme umzustellen, Erneuerbare Energie auszubauen und in die Sanierung von Gebäuden zu investieren. Dazu gehört auch die Unterstützung eines wirksamen Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes (EWG) auf Bundesebene.

Erfahren Sie mehr und laden Sie hier die Studie herunter: