31.10.2024

Kraftwerksausbau Kaunertal: wird die Frist verlängert?

In den vergangenen Monaten haben wir mit voller Kraft gemeinsam mit Ihnen für den Erhalt der wertvollen Naturlandschaft im Platzertal gekämpft. Um die Wasserressourcen und Artenvielfalt im Ötztal und Kaunertal zu bewahren, setzen wir uns gegen den geplanten Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks ein.

Was ist bisher passiert?

Wir haben unter anderem …

  • intensive Gespräche mit Entscheidungsträger:innen geführt
  • gezielte Aktionen gestartet 
  • auf allen unseren Kanälen zur Mobilisierung der Öffentlichkeit aufgerufen 
  • Events mit Podiumsdiskussionen veranstaltet
  • Pressearbeit geleistet

Gemeinsam mit Ihnen mehr als 11 000 E-Mails an den Tiroler Landeshauptmann verschickt

Viktoria Auer steht neben einem Fluss. In der Hand hält sie einen Banner mit der Aufschrift "Wir sagen Danke"

GLOBAL 2000/ Jan Hetfleisch

Um die Ötztaler Alpen zu schützen, haben wir eine E-Mail-Aktion ins Leben gerufen. WIR SAGEN DANKE!

Dank Ihrer Unterstützung konnten wir 11.301 E-Mails an den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Eigentümervertreter der TIWAG, versenden. Mit diesen E-Mails haben wir zusammen Druck auf dieses schädliche Vorhaben ausgeübt.

Stichtag für die UVP

Der 31. Oktober ist der ursprünglich entscheidende Stichtag für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die Spannung wuchs: Würde es der TIWAG diesmal gelingen, die erforderlichen Unterlagen rechtzeitig einzureichen? 

Die Antwort folgte kurz vor Ablauf der Frist und war wenig überraschend: Zwei Wochen vor der Frist beantragte die TIWAG eine Verlängerung.

Gibt es erneut eine Fristverlängerung?

Für den ersten Teil des Projekts, den Speichersee im Platzertal, wurde eine Fristverlängerung bis April 2025 angefragt. Für den zweiten Teil, die Ableitung des Wassers aus dem Ötztal, wurde die Verschiebung sogar bis September 2025 verlangt. 

Diese Entscheidung, die über die Tiroler Tageszeitung bekannt gegeben wurde, löste eine Welle der Empörung aus.

Doch dann die nächste Wendung: 

Landeshauptmann Mattle äußerte sich – ebenfalls über die Tiroler Tageszeitung – gegen die Ableitung des Ötztaler Wassers. „Mattle pfeift die TIWAG zurück: Nein zu Wasserableitungen aus dem Ötztal“, lautete die Schlagzeile. 

Dennoch: Wir von GLOBAL 2000 bleiben skeptisch und vertrauen auf diese wagen Aussagen nicht.

Ein starkes Zeichen gegen das Projekt – „Alle zam! Gegen den Damm!“

Um unseren Standpunkt kurz vor der ursprünglichen Einreichfrist noch einmal deutlich zu machen, organisierten wir am 30. Oktober eine kraftvolle Aktion. Gemeinsam mit anderen lokalen Initiativen setzten wir ein Zeichen. Auf einer Brücke über dem Inn entrollten wir ein großes Banner mit der klaren Botschaft: „Alle zam! Gegen den Damm!“ – ein unmissverständliches Signal an die TIWAG und die Tiroler Landesregierung, dass die Bevölkerung und Initiativen geschlossen gegen dieses Projekt stehen.

Mit dabei waren auch folgende lokale Initiativen:

  • Einzigartiges Platzertal
  • Lebenswertes Kaunertal
  • Mountain Wilderness
  • Protect Alpine Nature
  • Protect Our Winters
  • Wildwasser erhalten Tirol
  • Unser Wasser

Der Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks steht sinnbildlich für eine Energiepolitik, wie sie nicht umgesetzt werden sollte. Die Energiewende soll zum Klimaschutz beitragen, Unabhängigkeit bringen und im Einklang mit der Natur gestaltet werden. Statt auf ein zerstörerisches Projekt, das unwiederbringliche Naturräume gefährdet, fordern wir die TIWAG auf, ihre Energie und Mittel in zukunftsfähige und nachhaltige Alternativen zu investieren.

Wie geht es weiter?

Wir werden auch weiterhin ein wachsames Auge auf das Projekt haben und die Entwicklungen in Tirol genau verfolgen. Der enge Austausch mit der Bevölkerung und den Initiativen vor Ort ermöglicht uns, die Lage immer wieder neu einzuschätzen, rechtzeitig zu mobilisieren und gegebenenfalls erneut politischen Druck auszuüben.

Die Energiewende ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Wir sind überzeugt, dass sie nicht nur den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht werden sollte, sondern auch im Einklang mit unserer Natur funktionieren muss.

Unterstützen Sie den Schutz der Alpen

Sie möchten sich weiterhin für den Schutz des Platzertals und der Ötztaler Alpen engagieren? Dann setzen Sie ein Zeichen und unterstützen Sie die Petition gegen den Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks. Teilen Sie die Petition mit Freund:innen und Bekannten und motivieren Sie auch andere, ihre Stimme für den Schutz der Alpen und unserer Natur zu erheben.