21.10.2020

Red Bull: Naturverschmutzer Nr. 1

Wir sind beim Red Bull Hauptquartier in Fuschl am See und konfrontieren den wohl weltweit bekanntesten Energy Drink Hersteller mit der unliebsamen Wahrheit über ihre Alu-Dosen.

Gemeinsam mit unseren engagierten Aktiven sind wir heute am Headquater von Red Bull in Salzburg und machen auf die verheerenden Auswirkungen ihre Einweg-Getränkeverpackungen aufmerksam.

Red Bull gewinnt Naturverschmutzer-Award und verweigert das Gespräch

Red Bull, die Marke die in Österreichs Medien am stärksten vertretenexternal link, opens in a new tab ist, mach in puncto Sichtbarkeit auch in unserer Natur keine Abstriche: Wie unsere DreckSpotz-App zeigt, wird der beliebte Energy Drink nur allzu oft achtlos in der Umwelt entsorgt. Mit 23 % liegt Red Bull damit an der Spitze der Getränkemarken, wie unsere aktuelle Auswertung unserer DreckSpotz-App zeigt.

 

Grafik: Welche Marken verschmutzen unsere Natur?

GLOBAL 2000 / Evelyn Knoll

Aber nicht nur hierzulande sondern auch international führt der heimische Konzern das Rennen vor Marlboro und McDonald‘s an und stellt somit den traurigen Sieger als meist gesammelte Marke beim World Clean-up Day 2020. Vor allem in den Niederlanden wird die Verunreinigung durch die blau-grauen Dosen mit rotem Schriftzug beklagt. Eine Leistung, die weder uns, noch Red Bull ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Wo liegt das Problem?

Red Bull verkauft jährlich etwa 7,5 Mrd. Dosen des süßen Energy Drinks. Dafür werden insgesamt rund 68 Mio. kg Aluminium benötigt.

Grafik: So viele Kilogramm Alu verbraucht Red Bull jährlich

GLOBAL 2000 / Evelyn Knoll

Für die Herstellung von Aluminiumdosen wird der Rohstoff Bauxit benötigt. Dieser wird vor allem in Australien, China, Guinea und Brasilien im Tagebau gefördert und verursacht dort zahlreiche Umweltschäden. Zu diesen zählen Rodungen von Regenwäldern, Schäden die in Folge des intensiven Einsatzes von Chemikalien entstehen, sowie massive CO2 Ausstöße. Red Bull wirbt zwar mit den recyclebaren Eigenschaften von Aluminium, verweist aber an keiner Stelle darauf, dass sie davon Gebrauch machen bzw. gaben sie uns auch auf Anfrage keine Auskunft über den Recyclinganteil in ihren Dosen.

Auch die hochgelobte Wall-to-Wall Produktion (Produktion und Abfüllen finden an einem Standort statt) ist mehr Schein als Sein: durch die Beschränkung auf aktuell zwei Standorte für Produktion und Abfüllung der Dosen, entstehen lange Transportwege. Sowohl bei der Anlieferung des Rohstoffes, als auch bei der Verbreitung der Getränke in die ganze Welt (aktuell wird Red Bull in 171 Ländern verkauft).

Neben den Umweltschäden, die durch den Abbau des Rohstoffes und die Produktion entstehen, können die Aludosen in der Natur auch zur Gefahr für Tiere werden. Probleme entstehen hier nur allzu oft in der Landwirtschaft. Auf der Weide entsorgte Dosen, werden beispielsweise bei der Mahd in scharfkantige Metallstücke zerteilt und gelangen so ins Futter von Rindern. Dies kann in in schwerwiegenden, inneren Verletzungen resultieren, die bis zum Tod führen können

Anstelle von Zusammenarbeit und öffentlichem Eintreten für Mehrwegsysteme und Einwegpfand, wird hinter verschlossenen Türen dagegen angekämpft. Gerade Red Bull hätte die finanziellen Möglichkeiten und vor allem die mediale Reichweite um sich zu einem Vorreiterunternehmen zu wandeln. Damit würde Red Bull als „Global Player“ nicht nur aus dem Landschaftsbild verschwinden, sondern könnte auch aktiv zu einer ressourcenschonenderen Zukunft beitragen.

Lesen Sie hier das Hintergrundpapier:

GLOBAL 2000 fordert...

  • eine öffentliche Unterstützung von Red Bull für ein Einweg-Pfandsystem, um die enorme Naturverschmutzung und die daraus resultierenden Kosten für die Allgemeinheit zu reduzieren.
  • ein Angebot von Mehrwegflaschen für den Einzelhandel. Red Bull ist eine der wenigen Getränkemarken, die es ausschließlich in Einweggebinde gibt - das verwendet Ressourcen und schadet dem Klima.
  • Mehrweg-Fässer für Gastronomie und den Eventbereich. Dadurch kann die umweltschädliche Produktion von Aluminium reduziert und Müllberge eingespart werden.

Update 2021: Großer Erfolg

Ein Jahr lang wollte sich der Getränkehersteller nicht zu unserer Aktion und zum Thema Einweg-Pfandsystem äußern. Doch im Herbst 2021 hat Red Bull endlich reagiert! Nach unserer Aktion vor dem Red Bull Hauptgebäude hat sich das heimische Unternehmen nun doch überzeugen lassen: Red Bull unterstützt ab sofort ein Einweg-Pfandsystemexternal link, opens in a new tab! Der Energiedrink-Hersteller hat seine Blockadehaltung abgelegt und tritt nun endlich öffentlich für eine saubere Natur ein. Einmal mehr zeigt sich, dass Hartnäckigkeit und Aktionsbereitschaft Früchte trägt. Vielen Dank an alle die unsere "Pfand drauf"-Aktion unterstützt haben, gemeinsam haben wir den Megakonzern zum Umdenken gebracht.