01.02.2023

Mooratlas

Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern. Erfahren Sie hier alles zum Ökosystem Moor.

Mooratlas Cover

GLOBAL 2000

Moore beherbergen seltene Pflanzen und Tiere. Außerdem speichern gesunde Moore größere Mengen Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem der Erde und bewahren so die Atmosphäre vor Treibhausgasen.

Doch aus wirtschaftlichen Gründen wird das einzigartige Ökosystem oft entwässert, damit sind Moore und ihre Bewohner massiv gefährdet. Und damit unser Klima. Im Kampf gegen die Klimakrise müssen diese Flächen dringend wiedervernässt werden. 

Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Österreichexternal link, opens in a new tab und der Heinrich-Böll-Stiftungexternal link, opens in a new tab bringt GLOBAL 2000 den Mooratlas heraus. 

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Was sind Moore?

Moore sind zugleich Wasser und Land. Sie entstehen dort, wo der Boden das ganze Jahr über nass ist. Abgestorbene Pflanzenteile bilden in dem Ökosystem Moor über viele Jahrtausende hinweg den charakteristischen Torfboden. Weltweit sind 3% der gesamten Erdoberfläche von Mooren bedeckt, wo seltene Tiere und Pflanzen leben.

Moore als Klimaschützer

Gesunde Moore können enorme Mengen Kohlenstoff speichern und so einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Vergleich macht sichtbar: Alle Moore weltweit binden doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen. Außerdem filtern Moore Wasser und dienen somit als Reservoir bei Dürre und Überschwemmungen.

Zerstörung des Ökosystems Moor und die Folgen

Weltweit sind bereits über 10% der 500 Millionen Hektar Moore zerstört. Jedes Jahr werden weitere 500.000 Hektar Moor entwässert. 

Haupttreiber der Zerstörung:

  • Tierhaltung (vor allem Weidehaltung von Rindern und Milchkühen)
  • Futtermittelanbau
  • Abbau von Torf als Brennstoff und als Gartenbausubstrat
  • Verschmutzung durch menschliche Aktivitäten
  • Verbrennung zur Nutzung für Palmölplantagen

Wird eine Fläche von 100 x 100 Metern, also 1 Hektar Moor, trockengelegt, so wird so viel gebundenes CO2 freigesetzt, wie ein normaler Verbrenner-PKW ausstoßen würde, wenn er ganze viereinhalb Mal die Erde umrunden würde.

Moore in Österreich

Die meisten Moore in Österreich entstanden nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren. Durch die klimatischen und ökologischen Gegebenheiten beheimatet Österreich so viele unterschiedliche Moortypen wie kein anderes Land. Jedoch sind bereits knapp 90% dieser ursprünglichen Moorflächen zerstört. Das ist besorgniserregend, denn bei gesundem Zustand wirken Moore besser als alle anderen Bodenarten der Klimakrise entgegen. In Österreich geht die Zerstörung großteils auf die landwirtschaftliche Nutzung zurück. Zwei Drittel aller Moorflächen werden vor allem für die Haltung von Tieren genutzt. Aber auch der Torf-Bedarf muss gedeckt werden. 2021 importierte Österreich 133.000 Tonnen Torf aus anderen EU-Ländern, wodurch hierzulande die Zerstörung von Moorflächen in anderen Ländern vorangetrieben wird. 

Moore rund um die Welt

Moore gibt es von der Arktis bis in die Tropen. Die Moorregenwälder bieten ein Refugium für einzigartige Pflanzen und Tiere wie Orang-Utans oder Flachlandgorillas. Außerdem schützen sie zugleich Mensch und Natur vor Dürren und Überschwemmungen

Vor allem im globalen Süden müssen Moore und Moorregenwälder weichen und Platz machen für lukrative Plantagen zur Gewinnung von Palmöl, Papier und nicht zuletzt zur Tierhaltung. Indonesien nimmt hier eine traurige Spitzenposition ein: Der dort durch Trockenlegung von Mooren produzierte Treibhausgas-Ausstoß ist fast so hoch wie jener der zehn nächstgrößeren Moor-Sünder:innen zusammen.

Es braucht die Wiederherstellung von Moorflächen

Mooratlas - Zustand österreichische Moore

GLOBAL 2000/ Ellen Stockmar

Die Restaurierung von Mooren ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise. Was es braucht, sind vor allem tiefgreifende Veränderungen in der Landwirtschaft. Die Tierhaltung auf trockenen Moorflächen muss reduziert werden. Die Paludikultur könnte helfen, trotz Moorerhaltung oder Wiedervernässung die Vegetation des Moores nutzbar zu machen. Schilf kann weiterhin abgebaut werden und als Rät zum Eindecken von Dächern genutzt werden. Wasserbüffel eignen sich in der Nutztierhaltung als Alternative zu Rindern. Und die Fokussierung auf ökologische Alternativen zu Torf gilt es zu fördern.

Noch mehr Details über Moore erfahren Sie im Mooratlas, den Sie hier downloaden können:

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