19.09.2023

EU-Lieferkettengesetz: fehlende Gesetze verhindern Gerechtigkeit

Das EU-Lieferkettengesetz soll sicherstellen, dass große Unternehmen in Europa verantwortungsvoll handeln, um die Umwelt und die Rechte der Menschen in ihren gesamten Produktionsketten zu respektieren. Derzeit gibt es keine klaren Gesetze, die dies sicherstellen.

Aktion mit 10 Meter großer Justitia Statue

Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, haben wir von GLOBAL 2000 am Mittwoch eine 10 Meter große Statue der Justitia aufgestellt. Der römischen Göttin, die für das Recht und die Gerechtigkeit steht, wird mit einem Messer in den Rücken gestochen. Dies soll symbolisieren, wie europäische Unternehmen in anderen Teilen der Welt schwerwiegende Schäden verursachen, während sie in Europa die Gesetze beachten. Die Aktion lief als Teil der EU-weiten Kampagne Justice is Everybody’s Businessexternal link, opens in a new tab.

Die Aktion auf der Mariahilfer Straße soll auch auf die negativen Auswirkungen von Überkonsum und Überproduktion hinweisen. Während Fast Fashion oder andere schnelllebige Konsumgüter hier kurzfristige Gewinne erzielen, tragen Menschen und die Umwelt, insbesondere im Globalen Süden, langfristige Kosten.

Anna Leitner schaut ernst, aber motiviert in die Kamera

“Wir erlauben Konzernen in anderen Ländern Flüsse zu vergiften, hohe Emissionen zu verursachen und Menschenrechte mit Füßen zu treten. Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass Konzerne in anderen Ländern Dinge tun, die hier längst verboten sind. Das EU-Lieferkettengesetz bietet hier eine einmalige Chance für globale Gerechtigkeit und eine Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen.”

Anna Leitner, Expertin für Ressourcen und Lieferketten

Wir fordern ein starkes Lieferkettengesetz mit Klimaverpflichtungen

GLOBAL 2000 appelliert an die österreichischen Minister:innen Kocher und Zadić, sich für ein starkes Lieferkettengesetz einzusetzen, das auch Klimaverpflichtungen für Unternehmen enthält. Die Zukunft des Klimaschutzes liegt in den Händen der Politik. Die Interessen der Industrielobbys dürfen nicht über den Schutz unserer Lebensgrundlagen gestellt werden.

  • Wir fordern, dass Unternehmen nicht länger in anderen Ländern Schäden verursachen dürfen, die hier bereits verboten sind. Das EU-Lieferkettengesetz bietet die Möglichkeit, dies zu ändern und eine fairere und umweltfreundlichere Wirtschaft zu schaffen.
  • Wir fordern ein EU-weites Lieferkettengesetz, das europäische Unternehmen dazu verpflichtet, ihre gesamten Produktionsketten auf Verstöße gegen Menschenrechte und Umweltschäden zu überprüfen und diese Risiken zu minimieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um globale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen.
  • Darüber hinaus soll das Gesetz Betroffenen die Möglichkeit geben, internationale Unternehmen vor europäischen Gerichten zu verklagen, wenn sie durch ihr Handeln Schäden erlitten haben. Dies ist derzeit oft nicht möglich.

Jetzt Petition unterschreiben!