16.08.2023

Die Projekt Tschernobyl-Kinder Erholungsaufenthalte 2023

Dank Ihrer Spende war es dieses Jahr endlich wieder möglich, die Erholungsaufenthalte für das Projekt Tschernobyl-Kinder zu veranstalten. Nach drei Jahren Zwangspause wegen Corona und Krieg, fanden die Aufenthalte für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen dieses Jahr in Graz und Ybbs statt.

Die Corona-Pandemie und der Krieg haben in den vergangenen Jahren unsere Erholungsaufenthalte unmöglich gemacht. Dieses Jahr konnten knapp 30 Kinder und Jugendliche die dringend notwendige Erholung mit Tapetenwechsel endlich wieder in Anspruch nehmen. Unsere Partner:innen in Graz und Ybbs haben das Projekt trotz mehrjähriger Pause wieder großzügig unterstützt.

Erholungsaufenthalte mit abwechslungsreichen Programm

Ob in Graz oder Ybbs - Abwechslung war das Motto. Ein spannendes Programm für Kinder von 5 bis 15 Jahren stellte die Veranstalter:innen anfangs vor Herausforderungen. Doch nicht zuletzt dank der Erfahrungswerte der unzähligen, langjährigen Helfer:innen sorgten die Programmpunkte auch heuer wieder für strahlende Kinderaugen. 

Das abwechslungsreiche Programm beinhaltete unter anderem:

  • Klettern am Schöckl
  • Lachen mit den Roten Nasen
  • Bootfahren auf der Donau
  • Kreative Workshops
  • Stadtführungen
  • Ausflüge in die Natur
  • Besichtigung von Museen

Feinfühlige und warmherzige Betreuung

Lidiia Akryshora

„Die Aufenthalte waren für viele unserer Schützlinge eine Art ‚gelungener‘ Prozess. Gerade die ganz Jungen waren in den ersten Tagen sehr verschlossen, haben kaum gesprochen. Ihnen waren die Strapazen und jüngsten Erlebnisse auf den ersten Blick anzusehen"

Lidiia Akryshora, Projektleitung

Die feinfühlige und warmherzige Betreuung hat spätestens in der zweiten Woche alle Gäste aus der Reserve geholt. Egal ob bei einem gemeinsamen Kunst-Workshops, einer Rote-Nasen-Show oder einer gemeinsamen Erkundung der Umgebung: Neue, kreative und fordernde Reize ließen die Kinder abends erschöpft, aber glücklich einschlafen.

Aufarbeitung ohne Druck

Für die Wiederaufnahme der Erholungsaufenthalte waren in diesem Sommer erstmals auch zwei Psychologinnen mit an Bord. Die Kinder haben vor allem in den letzten Jahren unglaublich viel durchlebt. Diese starken und belastenden Eindrücke und Emotionen sind gerade für die Kleinsten schwer zu verarbeiten. Den Kindern und Jugendlichen wurde die Möglichkeit in Einzel- und Gruppenarbeit gegeben, mit der Aufarbeitung zu beginnen.

Kindergruppe mit Begleiter:innen stehen auf einer Tankstelle, im Hintergrund ein Reisebus
Svitlana Massir

17.07.2023 - Anreise von der Ukraine nach Graz

Kinder stehen in der Wiese vor einem Gebäude, sie präsentieren ihre Zeichnungen der Kamera
Svitlana Massir
Kinder und Erwachsene sitzen für ein Gruppenfoto unter einem Baum zusammen
Svitlana Massir
Mann im Vordergrund macht ein Selfie mit der Kindergruppe, die im Dom stehen
Svitlana Massir

20.07.2023 - Zu Besuch im Grazer Dom

Kinder sitzen draußen an einem Holztisch, sie basteln und malen
Svitlana Massir

21.07.2023 - Workshop im CoSa Science Museum

Kinder sitzen in einer Werkstatt und basteln
Svitlana Massir

22.07.2023 - Workshop mit Kunstmaterialien

Bub steht vor einer Frau, die seine Hände haltet. Er schaut in die Kamera und lacht.
Svitlana Massir
zwei Kinder sitzen auf den Schultern von zwei Erwachsenen, im Hintergrund sieht man eine Kuh
Svitlana Massir
Jugendliche sitzen am Tisch und zeichnen und basteln
Svitlana Massir

25.07.2023 - Von der Kunst des Recyclings

Kinder und Erwachsene stehen für ein Gruppenfoto zusammen und lachen in die Kamera
Svitlana Massir

27.07.2023 - Gruppenfoto vor dem Schwimmbad

Kinder und Erwachsene winken in die Kamera während sie auf die Kamera zugehen.
Svitlana Massir

26.07.2023 - Auf Schloss Eggenberg

Kinder verkosten verschiedene Schokoladen-Sorten
Svitlana Massir

29.07.2023 - Bei der Schokoladenfabrik Zotter

Kinder sitzen an einer Holzbank im Grünen und zeichnen
Svitlana Massir

30.07.2023 - Kunsttherapiestunde im Freien

Kinder und Erwachsene stehen für ein Gruppenfoto zusammen
Svitlana Massir

31.07.2023 - Gruppenfoto vor dem Eingang zum Freibad

Kinder spielen in der Wiese eines Parks
Svitlana Massir
Kinder und Erwachsene sitzen für ein Gruppenfoto in einem Museum zusammen
Svitlana Massir

02.08.2023 - Im Arnold Schwarzenegger-Museum

Kinder und Erwachsene stehen für ein Gruppenfoto am Schlossberg Graz zusammen
Svitlana Massir
Eine Frau als Clown verkleidet bückt sich zu den Kindern herunter, die in einem Sesselkreis vor ihr sitzen
Michele Simeoni
zwei Kleinkinder spielen bei einer Sandkiste und lachen in die Kamera
Svitlana Massir

04.08.2023 - Im Kindermuseum

Bub sitzt im Fußballstadion und schaut über die Schulter zurück mit einem Grinsen im Gesicht in die Kamera
Svitlana Massir

05.08.2023 - Besuch im Fußballstadion

Projektleiterin und Mädchen umarmen sich innig
Svitlana Massir

06.08.2023 - Grillfest & Abschiedsparty

Reisetagebuch von Projektleitung Lidiia Akryshora in Graz

Kriegsbedingt war die Anreise im Flugzeug diesmal unmöglich und so mussten die Kleinen mehr als 2.000 km im Bus zurücklegen. Nach strapaziösen 40 Stunden Busfahrt kommen die Kinder erschöpft in Graz an. Noch ganz verschlafen genießen sie zunächst Gegrilltes und Eis und richten sich im Anschluss ans Mittagessen in der Mosaik GmbH ein, die Steirische Vereinigung für Menschen mit Behinderung, wo sie die kommenden Wochen schlafen und essen werden. 

An dieser Stelle ein großes Danke an unsere Partner:innen von Mosaik für eure Gastfreundschaft und die wunderbare gemeinsam verbrachte Zeit.

Am zweiten Tag geht es nach dem von unseren Psycholog:innen moderierten Morgenkreis an der frischen Luft nahtlos in einen Workshop. Hier lernen die Buben und Mädchen das Projekt " Tschernobyl-Kinder" und GLOBAL 2000 kennen und malen ein farbenfrohes Plakat zum Thema "Zuhause! Die Umwelt unserer Heimat“.

Beim heutigen Morgenkreis besprechen wir die in den ersten beiden Tagen gesammelten Eindrücke. Die Kinder berichten über die beobachteten Unterschiede zwischen ihrem Zuhause und Österreich. 

Während der heutigen Gruppensitzung mit unserer Psychologin geht es um die Frage, was eigentlich ein Narzisst ist. Die Kinder beteiligen sich rege an der entbrannten Diskussion. Am Nachmittag machen wir einen Ausflug in die Stadt. Die Kleinen brauchen dringend Kleidung und freuen sich, dass sie bei der Auswahl mitentscheiden dürfen. Besonders glücklich sind sie über die neuen Schuhe. 

Ein herzliches Danke an das ukrainische Honorarkonsulat und Konsul Mag. Friedrich Möstl für deren Unterstützung.

Beim Morgenkreis geht‘s heute um das Leben auf der Erde. Wir sprechen über die Welt der Tiere, Vögel, Bäume und Blumen und wie sie auf der Erde zusammenleben. Die Kinder erzählen aus ihrem eigenen Leben, ihren kleinen Geschwistern, ihrem Zuhause. Die davon angefertigten Zeichnungen werden stolz in ihre neuen ‒ von der Arbeiterkammer zur Verfügung gestellten ‒ Rucksäcke gepackt.  

Am Nachmittag besichtigen wir den Grazer Dom, wo gerade die Orgelpfeifen restauriert werden. Die Kleinen beobachten fasziniert, wie kaputte Orgelpfeifen durch neue ersetzt werden. Wir nehmen an einer Führung mit Christian Brunnthaler teil, bei der Halyna Iskiv für die Kinder übersetzt. Wir erfahren Details über die Geschichte des Doms und steigen am Ende sogar auf den 900 Jahre alten Glockenturm hinauf. Von dort oben genießen wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Graz. 

Am Abend erzählen die Kinder aufgeregt von ihren Eindrücken und probieren die ersten deutschen Wörter aus wie Haltestelle, oder Kirsche und Kirche.

Heute Morgen tauchen wir in die Welt der Workshops im CoSa Science Museum ein. Die Kinder basteln aus Recyclingmaterial Gegenstände des Alltags und erleben, wie sie ihre Vorstellungskraft in etwas Materielles umwandeln. 

Am Abend zeigen die Kinder einander ihre Kunstwerke und freuen sich, dass diese alle eine Gemeinsamkeit aufweisen: Auf jedem Bastelstück finden sich die Farben der ukrainischen Nationalflagge: blau und gelb. Danach geht‘s um das Thema Konflikte und wie man gemeinsam Kompromisse finden kann. 

Wir danken dem CoSa-Museum für den spannenden Besuch. 

 

Ein neuer Tag, neue Kunstmaterialien, mit denen die Kinder ihre äußere und innere Welt darstellen. Es geht um Gemeinsamkeiten und Unterschiede und wie man Verständnis für die Lebenswelt der anderen entwickelt.

Am Nachmittag wird eifrig geplanscht und im kühlen Nass gespielt. Ein weiterer intensiver Tag, nach dem die Kinder müde aber glücklich ins Bett fallen.

Heute ist der „Tag der Elemente". Wir verzichten diesmal auf unseren täglichen Morgenkreis und wandern gleich in der Früh auf den Schöckl. Dort oben spüren wir die reine Luft, den Boden, der uns Halt gibt und bewundern den Himmel, der keine Grenzen kennt.  

Die Kinder erobern den Seilpark und freuen sich über die Schönheit der Natur. Ausgelassenes Gequietsche und Gekreische dann auf der Achterbahn Witch's Express. 

Am Abend in der Unterkunft bringen die Kinder wieder ihre Eindrücke zu Papier. Wir sprechen darüber, wie sich die Natur in der Ukraine von jener in Österreich unterscheidet und was sie gemeinsam haben. Das Thema Umwelt kommt auf und die Kinder überlegen und diskutieren darüber, wie man diese sauber halten kann. 

Vielen Dank an LebensGroß und die Mosaik GmbH, die uns ein wunderbares Picknick und eine Einführung in die wunderschönen Grazer Alpen ermöglicht haben.

Ein Rundgang durch die Grazer Altstadt steht an. Unsere Führerin Iryna Orlova lässt das alte Graz für uns auferstehen und die Kinder bekommen von der Abteilung für Slawistik der Universität Graz Schreibwaren geschenkt.

Sie hören Legenden über Außerirdische in Graz, suchen seltsame Tiere auf dem Stadtwappen und tanzen um 11:00 Uhr auf dem Stadtplatz zu den Melodien einer Spieluhr. Der Vormittag endet mit Spielen auf der Wiese im Stadtpark und wir beobachten Enten, Fische, Libellen und verschiedene Vögel.

Am Abend stellen die Kinder mit ihrem eigenen Körper Skulpturen nach und müssen gegenseitig erraten, worum es sich handelt. Der Spaß ist groß. Die Kinder stellen fest, dass sie in den Straßen von Graz keine streunenden Katzen oder Hunde gesehen haben, das ist in der Ukraine anders. Das Wappen von Graz ist aber ebenso auf grünem Hintergrund gezeichnet wie das Wappen ihrer Heimatstadt Kharkiv.

Der Tag beginnt mit dem Workshop „Kunst des Recyclings“. Die Kinder basteln Muscheln und Seepferdchen aus alten Zeitungen, Pappe und Deckeln. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an Maria, Tanja, Halyna und Iryna vom Ukrainischen Kulturverein in Graz. 

Bei einem zweiten Workshop formen die Kinder dann kleine Menschen aus Knetmasse und sprechen darüber, wo ihre Füße heute gegangen sind und welche Dinge ihre Hände berührt haben.  Am Abend diskutieren wir mit den Kindern über die Gefühle und Emotionen, die sie am heutigen Tag empfunden haben. 

Wir besuchen Schloss Eggenberg und bewundern die stolzen Pfauen, beobachten die Goldfische im Teich und erfreuen uns an den Rosenbeeten.

Am Spielplatz nahe des Heimatmuseums ist Zeit für ausgelassenes Toben und Spielen. Danach geht‘s ab ins kühle Nass. Am Schwimmbeckenrand philosophieren wir übers Leben. Die Kinder tauschen Erinnerungen über frühere Ferienerlebnisse aus.

Den Abend verbringen schließlich die Jugendlichen unter unseren Schützlingen unter sich, manchmal tut es ganz gut, sich ohne Beisein der „Kleinen“ auszutauschen. Letztere wiederum knüpfen eifrig Freundschaftsarmbänder und Makramees.

Wir treffen uns noch einmal mit der Kunsthandwerkerin Maria, denn die Kinder waren von der Makramee-Knüpferei ganz angetan. Wieder entstehen wunderschöne Stücke, die die Kinder auch zuhause noch an die schöne Zeit in Graz erinnern werden. 

In unserem Lieblingsschwimmbad werden wir wie immer freundlich begrüßt und wir treffen Elfi, die das Projekt Tschernobyl-Kinder schon lange unterstützt und Kinder liebt. Aufgrund ihres Namens sind sich alle einig, dass ihre neue Freundin aus dem magischen Land der Elfen kommt.

Am Abend ist dann Disco angesagt. Beim Tanzwettbewerb gewinnt die kleine Sonya, die sich in der Bewunderung der anderen sonnt und glücklich lächelt.

Der Freitag beginnt mit unserem Morgenkreis. Bei einem angeregten Spiel versuchen wir Wohlfühlrhythmen zu trommeln. Danach geht‘s ab an die frische Luft, wo die Kinder viel Zeit für ausgelassene Bewegung und ganz viel gemeinsamen Spaß am Mosaikhof haben.

Und auch nach dem Mittagessen geht es wieder ins Freie, diesmal in den schattigen, grünen Stadtpark. Auf der Wiese spielen wir Frisbee und Fußball und verschiedene Gesellschaftsspiele.

Der Tag startet früh. Wir nehmen den Bus, die Straße windet sich durch die wunderschöne Landschaft. Wir bewundern die grünen Bergrücken und Wälder. Unser Ziel ist die Schokoladenfabrik Zotter, eine Welt der Süßigkeiten und Genüsse. Mal ehrlich, welches Kind liebt nicht Schokolade? Wir erfahren, wie Schokolade hergestellt wird und wie wichtig es ist, bei der Produktion auf die Umwelt zu achten. So lernen die Kinder, was Schokolade mit Klima & Fairness zu tun hat. Auf drei Etagen kosten sie sich dann durch diverse Zuckersorten, Schokoladenzusätze, feste Schokolade, Schokopopcorn und und und. Durch große Sichtfenster beobachten wir die Mitarbeiter:innen bei der Herstellung der Süßigkeiten. 

Um den vielen Zucker wieder abzubauen, besuchen wir im Anschluss einen Hochseilklettergarten und einen Streichelzoo. Und als Tüpfelchen auf dem i bestaunen wir dann noch die Greifvogelschau auf der Riegersburg. Die Kinder bestaunen die majestätischen Tiere und erfahren Interessantes über deren Leben und wie sie jagen.

In der Kunsttherapiestunde beschäftigen sich die Kinder heute wieder mit dem Thema Recycling und der Erhaltung der Ressourcen unseres Planeten. 

Den Nachmittag verbringen wir wieder in unserem Stammschwimmbad und genießen Sommer, Sonne & die Abkühlung im Pool.

Am Abend dreht sich dann alles um Geister und Gespenster. Angeregt vom gestrigen Besuch auf der Riegersburg tauschen die Kinder verschiedene Theorien über Spukphänomene aus und wir sprechen darüber, wie man am besten mit Ängsten umgeht.

Die neue Woche beginnt mit neuen Abenteuern. Wir besuchen ein wunderbares neues Freibad mit Bergblick. Die Kinder sind begeistert. 

Am Abend gibt die Musikgruppe Carma Club im Mosaik ein Konzert. Alle tanzen und singen begeistert mit. Ein großes Danke an Carma Club und Mosaik für diesen unterhaltsamen musikalischen Abend. 

Die Jugendlichen diskutieren später noch über Musik und wie diese helfen kann, sich wohlzufühlen und mit Dingen fertig zu werden.

Die Roten Nasen kommen zu uns und wir verbringen ein paar fröhliche Stunden mit den Clowns. Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und wirklich jedes Mädchen und jeder Bub sind schließlich bereit, auf der Bühne ein kleines Kunststück vorzuzeigen, sich zu verbeugen und den tosenden Applaus entgegenzunehmen. Die Schüchternen unter ihnen werden mutig und gehen aus sich heraus. Wir lachen, bis wir nicht mehr können über unsere imaginäre Freundin Coco und über uns selbst als Zirkusartist:innen. Und die Clowns haben extra für uns ein paar ukrainische Wörter gelernt und ukrainische Lieder gesungen! Danke liebe Mina und Franz für diese unbezahlbaren Momente der Freude.

Am Abend gibt‘s dann noch eine Filmvorführung von "Der Kindergarten Cop" mit Arnold Schwarzenegger. 

Der Protagonist des gestrigen Films stammt aus Thal, einer kleinen Stadt in der Nähe von Graz. Und da wollen wir heute hin, um das ihm gewidmete Museum zu besuchen. Schwarzeneggers ehemaliger Schulkollege, guter Freund, früherer Bürgermeister und Gründer des Museums, Peter Urdl, führt uns persönlich durch das 200 Jahre-alte Biedermeierhaus. Auf zwei Etagen sind die verschiedenen Räume jeweils einem Lebensabschnitt des Filmstars gewidmet: Kindheit, Jugend, Schauspielerei und politische Karriere. 

Wir versuchen eine 38 kg-schwere Kettlebell zu heben, was Arnie bereits im zarten Alter von 17 Jahren einhändig gleich 40-mal hintereinander schaffte. Die Kinder sind fasziniert, wie es dem jungen Burschen aus einfachen Verhältnissen gelungen ist, so berühmt und erfolgreich zu werden. Besonders angetan waren sie davon, dass er sich anfangs seine Sportgeräte selbst aus Metallschrott zusammengeschweißt hat. Danke an Charlie Brunner für die Unterstützung bei der Organisation des Museumsbesuchs.  

Nach dem Museum wandern wir zur Pfarrkirche Thal mit ihrer eigenwilligen Architektur. 

Am Abend sprechen wir über den Nutzen von Sport und Bewegung für den Geist des Menschen. Für die Jugendlichen ist die langjährige Freundschaft zwischen Arnold und dem Museumsleiter am faszinierendsten. 

Am Morgen erklimmen wir den Burgberg mit der Standseilbahn. Prächtige rote Dächer, antike Uhren, ein atemberaubender Panoramablick auf Graz, ein Erinnerungsfoto ‒ die Kinder genießen den Ausblick. Danach gehts wieder bergab, diesmal über die langen Rutschen. Jetzt haben alle Hunger und freuen sich aufs Mittagessen.

Nach dem Mittagessen treffen wir Mitarbeiter:innen des Wiener Wasserwerks. Jedes Kind bekommt eine blaue Schirmmütze mit Tropfenmuster und wir erfahren Interessantes über das Wasser. 

Am Nachmittag besuchen wir das Straßenfest La Strada. Wir bestaunen die Akrobatikshow des Zirkus Barollo. So lustig und aufregend ist es für die Kinder, dass sie sich gar nicht loseisen können. Musik, Witze, Popcorn, Feuerwerk — mit einer spektakulären Show auf dem Grazer Hauptplatz geht der Tag dem Ende zu.

Wir besuchen das Kindermuseum Frida&Fred. Die jüngeren Kinder schlüpfen in die Rolle von unterschiedlichen Tieren und stellen sich vor, wie eine Biene lebt oder ein Dachs. Wie sie ihre Häuser bauen, was sie fressen, wie sie ihre Tage & Nächte verbingen. Die Älteren erkunden die Architekturausstellung und studieren die Prinzipien des Bauens. Es geht um Brücken, Häuser und verschiedene Objekte. 

In unserer Psychologiestunde sprechen wir über das herannahende Ende unseres Aufenthalts. Damit sie die Trauer darüber besser verarbeiten können, bekommt am Ende jede:r ein therapeutisches Spielzeug geschenkt: Es handelt sich um ein so genanntes Hibuki-Tier, das in Israel konzipiert wurde. Es ist ein kleiner Hund mit langen Armen, den man sich um den Hals hängt und der einen liebevoll umarmt, wann immer man das gerade braucht.

Wir basteln Grußkarten aus Fotos, verzieren sie mit Malereien und unterschreiben sie. Es ist ein Abschiedsgruß für die Mitarbeiter:innen von Mosaik, die uns so liebevoll aufgenommen und begleitet haben.

Dann geht‘s ans Aufräumen und Kofferpacken. Zum Glück bleibt noch genügend Zeit, um uns von dem Ort, der für drei Wochen zu einem warmen, fröhlichen Zuhause geworden ist, zu verabschieden.

Am Abend gibt‘s dann noch eine Überraschung: Wir besuchen die Merkur Arena und sehen das Fußballmatch Sturm Graz gegen Lask Linz. Wir freuen uns über das spannende Spiel und die gute Stimmung der lokalen Fußballfans. 

Am Abend reden wir über die vielen Erlebnisse der vergangenen drei Wochen. Niemand will schlafen gehen, um den Abschied so lange wie möglich hinauszuzögern. Und so löst sich unsere Gesellschaft erst gegen halb vier Uhr morgens auf.

Der letzte Tag ist angebrochen und unser Freund:innen, die Vennemanns, laden uns zu einem Grillfest ein. Die Kinder schwelgen im leckeren Essen, rennen im Garten herum, spielen & malen auf der Wiese und als es schließlich Zeit ist, aufzubrechen, will niemand gehen. 

Am Abend überreicht Lidiia Akryshora, die Leiterin des Projekts Tschernobyl-Kinder, jedem Kind ein Erinnerungsfoto mit den guten Wünschen der Organisator:innen und Psycholog:innen. Dann wird Abschied genommen und es geht wieder zurück nachhause. Wieder steht den Kindern eine lange Reise bevor: 2 Tage und 2.000 Kilometer, bevo rsie wieder ihr Zuhause in Kharkiv erreichen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Partner:innen, Sponsor:innen, Freund:innen und Unterstützer:innen, die mitgeholfen haben, den Kindern einen unvergesslichen Sommerurlaub zu ermöglichen.

Schauen Sie sich das Video zu den Erholungsaufenthalten 2023 an:

ON TOUR MIT GLOBAL 2000: Strahlende Kinderaugen bei Erholungsaufenthalten 2023
Das waren die Erholungsaufenthalte 2023

Sie haben die Aufenthalte durch Ihre Spende möglich gemacht

Wir sagen Danke!

Neben den freiwilligen Helfer:innen und unseren Partnern in Graz und Ybbs, war es vor allem Ihre Spende, die die diesjährigen Aufenthalte möglich gemacht hat. 

Erholungsaufenthalte 2024 bereits in Planung

Die Kinder sind zwar nun wieder zurück in ihrer Heimat Kharkiv, doch das Team Rund um Lidiia Akryshora unterstützt sie weiterhin wo es nur geht. Unter anderem die psychologische Betreuung für die Kinder in den Krankenhäusern in Kharkiv ausgebaut werden. Außerdem sind für 2024 wieder Erholungsaufenthalte geplant. Nach einer kurzen Verschnaufpause plant die Projektleiterin Lidiia Akryshora mit ihrem Team bereits die Erholungsaufenthalte für 2024. Denn was ist eine bessere Motivation, als die lachenden Kinder? 

Möchten Sie auch die Erholungsaufenthalte für das nächstes Jahr unterstützen?

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