20.08.2024

Ein Sommer der Hoffnung: ukrainische Kinder tanken Kraft in Österreich

Dank Ihrer Spende war es auch dieses Jahr wieder möglich, die Erholungsaufenthalte für das Projekt Tschernobyl-Kinder zu veranstalten. Die Aufenthalte für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen fanden erneut in Graz und Ybbs statt.

Die dreiwöchigen Erholungsaufenthalte für unsere Schützlinge aus der Ukraine sind nun beendet. Die Kinder sind sicher in ihre Heimat zurückgekehrt. Diese Wochen waren voller Abenteuer und unbeschwerter Momente, die in ihrer Heimat leider nicht selbstverständlich sind.

In unseren Partnergemeinden Ybbs an der Donau und Graz wurden die Kinder auch heuer wieder herzlich in Empfang genommen. Ein besonderes Danke geht an den Ybbser Vizebürgermeister Dominic Schlatter und den Bereichsleiter des Schulheims „Mosaik“ in Graz, Karl Brunner. Beide haben sich mit viel Engagement für die Erholungsaufenthalte eingesetzt.

Volles Programm in Ybbs an der Donau

Die Kinder aus dem Kinderkrankenhaus in Charkiw, die kürzlich den Krebs besiegt haben, erlebten in Ybbs besondere Momente. In Ybbs standen Besuche in der St. Martin Kirche, Grillabende und verschiedene Freizeitaktivitäten auf dem Programm. So ging es etwa zum Schwimmen ins Freibad Marbach und zum Reiten nach Waidhofen an der Ybbs.

Kind beim Malen

Olga Pysarenko

Malen als Therapie

Besonders berührend war die Möglichkeit, dass die Kinder ihre Gefühle durch Malen auszudrücken konnten und mit einer Kunsttherapeutin in eine Fantasiewelt eintauchten. Außerdem nahmen sie auch an einem Feuerwehrspiel teil und erlebten sogar eine Schaumparty. Der Empfang durch den Landrat motivierte unsere Schützlinge zusätzlich und gab ihnen Einblicke in die Welt der Politik. Auch die Abendessen in lokalen Gasthäusern rundeten perfekt die ereignisreichen Tage ab.

Fokus auf medizinischer Unterstützung

Ein wesentlicher Bestandteil der Aufenthalte waren die medizinischen Untersuchungen, insbesondere für die Kinder aus dem Kinderkrankenhaus. Die Blutuntersuchungen zur Kontrolle verschiedener Parameter und der jährliche Zahnarztbesuch waren entscheidend, um die Therapien anzupassen und weitere Untersuchungen zu planen. Das Therapiezentrum Ybbs leistete hierbei bewährte Unterstützung.

Juliana Matusova

„Gemeinsam haben wir erneut einen bedeutenden Erfolg erzielt: Wir gestalten den von Krankheit, Armut und jetzt auch noch vom Krieg geprägten Alltag der Kinder kindergerecht. Ich bin überzeugt, dass dies einen langfristig positiven Einfluss auf ihr Leben haben wird. Mit diesem Projekt schaffen wir Perspektiven und eine bessere Zukunft.“

Juliana Matusova, Projektleiterin

Spiel und Spaß in Graz

In Graz erkundeten die Kinder aus zwei großen Pflegefamilien das Mosaik-Schulheim-Gelände, besuchten die Schlossbergrutsche und den Schöckl. Sie nahmen an kreativen Workshops sowie sportlichen Herausforderungen beim Outdoor- und Indoor-Klettern teil. Ein besonderes Highlight war der Besuch der Zotter Schokoladenfabrik und der Greifvogelschau in der Riegersburg. Unvergesslich bleiben auch der Tag im Freizeitpark Styrassic Park und das exklusive Konzert der heimischen Band „KARMA KLUB“ im Garten des Schulheims.

Abwechselndes Programm

Weitere Höhepunkte umfassten den Besuch des steirischen Landtags, und eine Floßfahrt auf der Mur. Bei einem Aufenthalt im CoSA (Center of Science Activities) konnten die Kinder Roboterkäfer basteln. Sie lachten bei der Show der Roten Nasen, lernten die ukrainische Pfadfinderorganisation „Plast“ kennen und besuchten den Grazer Dom. Im Kino sahen sie einen Zeichentrickfilm auf Ukrainisch und beinahe jeden Tag ging es ins Schwimmbad und es gab leckeres Eis.

Ein Rugby Workshop der verbindet

Milan Sabo von GLOBAL 2000 war als freiwilliger Helfer und leidenschaftlicher Rugbyspieler vor Ort. Er konnte seinen Verein “Rugby Union Donau” mit der Initiative “Rugby Opens Boarders” (ROB) davon überzeugen, die Kinder in Graz mit einem sportlichen Workshop zu überraschen. Mit dabei waren auch die jungen Erwachsenen, die damals aus Syrien und Afghanistan als unbegleitete Minderjährige geflüchtet sind und im “ROB” Zusammenhalt und Geborgenheit fanden. Sie konnten ihr gelerntes Wissen, aber auch die Aufmerksamkeit, welche Sie in der Rugbyfamilie erfahren haben, an die traumatisierten ukrainischen Kids weitergeben.

Milan Sabi lächelt in die Kamera.

Dass mir Amir aus Afghanistan erklärten konnte, warum der 6-jährige Sasha aus Charkiw immer Angst ergriffen hoch zeigte, als ein Flugzeug vorbeiflog, lies mir meine privilegierte Herkunft mal wieder vor Augen führen. Er erklärte mir, dass bei ihm die Angst vor Bomben auch noch sehr lang nach dem letztendlichen Erreichen Österreichs nachgewirkt hat. Für mich waren das nur Urlaubsflieger.”

Milan Sabo, Freiwilliger Helfer (Eventmanager der Blumenfabrik)

Perspektiven und eine bessere Zukunft für die Kinder

Die gesamte Reise bot den Kindern nicht nur Erholung, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten, neue Erfahrungen zu sammeln und sich kreativ auszuleben. Am Ende der Reise kehrten die Kinder mit vielen schönen Erinnerungen in die Ukraine zurück. Weitere Eindrücke und Neuigkeiten des Projekts finden Sie auf unserem Instagram-Profilexternal link, opens in a new tab.

Sie haben die Aufenthalte durch Ihre Spende möglich gemacht

Wir sagen Danke!

Neben den freiwilligen Helfer:innen und unseren Partnern in Graz und Ybbs, war es vor allem Ihre Spende, die die diesjährigen Aufenthalte möglich gemacht hat.

Erholungsaufenthalte 2025 bereits in Planung

Die Kinder sind zwar nun wieder zurück in ihrer Heimat Charkiw, doch das Team rund um Juliana Matusova unterstützt sie weiterhin, wo es nur geht. Nach einer kurzen Verschnaufpause plant das Team bereits die Erholungsaufenthalte für 2025. Denn was ist eine bessere Motivation, als die lachenden Kinder?

Möchten Sie auch die Erholungsaufenthalte für nächstes Jahr unterstützen?

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