30 Jahre Projekt Tschernobyl-Kinder

Seit 30 Jahren setzt sich unser Projekt für zehntausende benachteiligte Kinder ein. Besonders in der Ostukraine werden bis heute viele Kinder mit schweren Krankheiten und Behinderungen geboren. Die späten Folgen der Tschernobyl-Katastrophe sind noch immer spürbar. Neben diesem langjährigen Leid hat der Krieg in der Ukraine seit 2022 das Leben vieler Kinder zusätzlich erschüttert und ihnen ihre unbeschwerte Kindheit geraubt. Gemeinsam können wir ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen – mit Ihrer Spende.

Tschernobyl-Folgen bestehen fort & Kriegsfolgen sind gravierend

Als das Projekt 1995 – genau zehn Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe – gegründet wurde, lag der Fokus auf Kindern, die unter den gesundheitlichen Folgen der Strahlung litten. Heute hat sich unser Engagement erweitert: Wir helfen allen Kindern in Not, insbesondere jenen, die durch den Krieg gesundheitliche Schäden erlitten haben. Diese reichen von Umwelteinflüssen durch Schwermetalle und Schadstoffe bis hin zu schweren psychischen Belastungen durch jahrelange Unsicherheit.

Nachhaltige Hilfe für Kinder in Not

Unser oberstes Ziel ist es, die Lebensbedingungen betroffener Kinder nachhaltig zu verbessern.

Zu unseren wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Unterstützung von Kinderheimen und Krankenhäusern mit Medikamenten und medizinischen Geräten
  • Bereitstellung von Hilfsgütern für betroffene Familien
  • Installation von Trinkwasseraufbereitungsanlagen zur Sicherstellung sauberen Wassers
  • Lebensrettende Operationen und Therapien für schwer kranke Kinder, die in der Ukraine nicht behandelt werden können
  • Psychologische Unterstützung für Kinder
  • Dreiwöchige Sommeraufenthalte in Österreich

Mit Kriegsbeginn sind weitere Herausforderungen hinzugekommen:

  • Evakuierung von Familien mit krebskranken Kindern nach Österreich
  • Nothilfe für kinderreiche Pflegefamilien durch Lebensmittel und Hygieneartikel
  • Ausstattung von Schutzbunkern als kindersichere Spielräume
  • Psychologische und soziale Unterstützung für Kinder aus frontnahen Gebieten

30 Jahre Hilfe – Ein Blick zurück und nach vorn

Unser 30-jähriges Jubiläum ist ein Moment der Dankbarkeit – für die großzügige Unterstützung unserer Spender:innen und das gemeinsame Erreichte. Dank Ihnen konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende Fortschritte machen und wertvolle Hilfe leisten.

Medizinische Hilfe für schwer kranke Kinder:

  • Zwei Kinderkrebsstationen wurden auf westlichen Standard gebracht
  • Jährlich versorgen wir rund 100 krebskranke Kinder mit lebenswichtigen Medikamenten
  • Auf einer Kinder-Leukämiestation in Charkiw konnte die Heilungsrate von 5 % auf 75 % erhöht werden
  • Drei Internate für chronisch kranke Kinder wurden modernisiert
  • Ein neuer Raum für Aktivitäten unserer tapferen kleinen Patienten in der Abteilung für Hämatologische Onkologie wurde geschaffen
  • Der Luftschutzkeller im Kinderkrankenhaus Nr. 16 wurde renoviert und kindgerecht ausgestattet
  • Jedes Jahr erhalten etwa 600 chronisch kranke Kinder dringend benötigte Heilmittel
Schutzpunker
Projekt-Tschernobyl Kinder

Der neue Luftschutzkeller im Krankenhaus Nr. 16

Rote Nasen im Krankenhause
Projekt-Tschernobyl Kinder

Besuch der Roten Nasen im Krankenhaus

Krebskrankes Kind im Krankenhaus
Projekt-Tschernobyl Kinder
weinendes Kind im Arm der Mutter
Projekt-Tschernobyl Kinder
Kind wird im Krankenhaus untersucht
Stanislav Ostrous

Unterstützung von Kindereinrichtungen mit Hilfstransporten

Wir haben bisher tausenden von Kindern in Kinderspitälern, Waisenheimen und Schulinternaten mit 106 humanitären Hilfstransporten im Wert von insgesamt 4,5 Millionen Euro das Leben erleichtert. 

Sauberes Trinkwasser

Leitungswasser unbedenklich trinken – davon können die Menschen in der Ostukraine nur träumen. In den letzten 30 Jahren haben wir in insgesamt 161 Bildungseinrichtungen, darunter Schulen, Internate, Kindergärten und Krankenhäuser, Trinkwasser-Reinigungsanlagen installiert. Dadurch konnten wir rund 170.000 Menschen den Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen – eine essenzielle Voraussetzung für ein gesundes Leben. 

Erholungsaufenthalte

Insgesamt konnten sich 2.900 kranke und sozial benachteiligte (Waisen-)Kinder jeweils drei Wochen lang in 37 österreichischen Gemeinden erholen – mit gesundem Essen, viel Spaß in der Natur und liebevoller Betreuung. Während der Corona-Pandemie und im ersten Kriegsjahr mussten wir eine Zwangspause einlegen. Doch seit 2023 können ukrainische Kinder wieder an den Sommeraufenthalten in Österreich teilnehmen – und es werden immer mehr Gruppen!

Herausforderungen seit 2022

Nur einen Monat nach der offiziellen Gründung unserer Stiftung in der Ukraine begann der verheerende Krieg in der Ukraine. In den ersten Monaten leisteten wir rund um die Uhr Nothilfe, darunter Medikamenten- und Hilfslieferungen. Außerdem haben wir versucht, unsere Schützlinge sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes in Sicherheit zu bringen. Besonders betroffen war Charkiw und die umliegende Region, wo wir hauptsächlich tätig sind. Da die Stadt nur 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt, wurde sie schnell zu einem Brennpunkt des Krieges.

Mit der Zeit konnten wir unsere Arbeit stabilisieren und alle bestehenden Programme weiterführen. Allein in Charkiw leben laut offiziellen Statistiken derzeit über eine Million Menschen, darunter viele Kinder. Dies rechtfertigt unsere Mission vor Ort nicht nur, sondern macht sie essenziell.

Ihr Leben hat sich gewendet...

...und zwar zum Guten. Das Projekt Tschernobyl-Kinder hat tausenden von Kindern ein neues Leben und eine gesunde Zukunft geschenkt. Hier zwei exemplarische Schicksale von mittlerweile erwachsenen, ehemaligen "Tschernobyl-Kindern".

Nastja als Kind

GLOBAL 2000

Nastja und ihr zweites Leben

Mit sechs Jahren erkrankte Nastja an Leukämie. Es folgte ein monatelanges Martyrium. Dank den lieben Spender:innen von GLOBAL 2000 ist nun aus dem einzigen „Häuflein Elend“ eine selbstbewusste junge Frau und Mutter geworden. 

Mehr über Nastja's Geschichte erfahren

Julia J. als Kind

GLOBAL 2000

Ein großes Herz für Julia

Neben einem angeborenen Herzfehler litt die kleine Julia an unzähligen gesundheitlichen Problemen. Ihrer Mutter fehlte das Geld für Behandlungen. GLOBAL 2000 organisierte eine Patenschaft und so erhielt sie alle notwendigen Operationen.

Mehr über Julia's Geschichte erfahren

 

Danke an die vielen guten Seelen

Zum 30-jährigen Jubiläum haben wir unseren Projektnamen angepasst: Aus „Projekt Tschernobyl-Kinder“ wird „Kinder- & Umwelthilfe Ukraine“.

Unsere Mission bleibt unverändert: Mit derselben Hingabe unterstützen wir weiterhin die verletzlichsten Kinder in der Ukraine – im Einklang mit den nachhaltigen Zielen von GLOBAL 2000.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die seit 30 Jahren an der Seite der ukrainischen Kinder stehen!
Ursula Vennemann

Lange Jahre haben wir jugendliche Waisen aus dem von GLOBAL 2000 betreuten Heim in Lugansk eingeladen. Dieses Projekt wurde jedoch durch den Krieg zerstört. Seither holen wir Waisenkinder nach Österreich, damit sie hier unbeschwerte Tage erleben können.“

Ursula Vennemann, Organisatorin von Erholungsaufenthalten
Ingrid Mock und Freunde

Mit 26 Jahren hatte ich selbst Schilddrüsenkrebs, deshalb habe ich das Projekt von Anfang an unterstützt. Zu meinem 40er sammelte ich dann statt Geschenken Geld für eine Wasseraufbereitungsanlage. Und seither habe ich viele Menschen mit ins Boot geholt.“

Ingrid Mock, Spenderin
Karin Rusznak

Es macht mir Spaß, im Lager mitzuhelfen und die Kinder bei den Erholungsaufenthalten zu besuchen. Mir ist wichtig, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Und hier bin ich mir dessen 100-prozentig sicher.“

Katrin Rusznak, freiwillige Helferin