22.11.2023

Fast 30 000 für Pestizidreduktion & Artenvielfalt

Die Petition „Gift für die Biene. Gift für dich. Beenden wir die toxische Beziehung.“ ist beendet. Am 21. November haben wir der Bundesregierung die knapp 30.000 Unterschriften für die EU-Pestizid-Reduktion übergeben.

Unterschriftenübergabe "Gift für die Biene. Gift für dich."
GLOBAL 2000 / Carolina Frank

v.l.n.r.: Sektionschef Christian Holzer (Klimaminsterium), Generalsekretär Günter Liebel (Landwirtschaftsministerium), Agnes Zauner (Geschäftsführerin GLOBAL 2000)

Historische Chance für Pestizid-Reduktion:

Ohne Bienen, Schmetterlinge und Regenwürmer gibt es viele unserer Lebensmittel nicht. Doch die industrielle Landwirtschaft gefährdet mit ihrem massenhaften Einsatz von schädlichen Pestiziden alle nützlichen Bodenbewohner und bestäubenden Insekten. Damit bedrohen Pestizide die Grundlagen unserer Lebensmittelproduktion. Zusätzlich gefährden sie unsere Gesundheit.

Doch nun haben wir die historische Chance, die Giftstoffe in der Landwirtschaft zu reduzieren. Denn mit dem Europäischen Green Deal hat die EU-Kommission Strategien und Maßnahmen auf den Weg gebracht, um unsere Landwirtschaft zukunftsfit zu machen und die Artenvielfalt wiederherzustellen. So sieht der Gesetzesvorschlag für die „Sustainable Use Regulation“ (SUR) eine Reduktion des Einsatzes und Risikos von Pestiziden um 50 % bis 2030 vor.

Gemeinsam mit 30.000 Unterstützer:innen fordern wir von den zuständigen Minister:innen und österreichischen EU-Abgeordneten:

  • ein Ende von Österreichs Blockadehaltung
  • einen konstruktiven Beitrag zu einer raschen Umsetzung der 50 %-igen EU-Pestizidreduktion
  • die Gewährleistung der Produktionsfähigkeit der Landwirtschaft und Ernährungssicherheit 
  • Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern beim notwendigen Übergang zu einer agrarökologischen Landwirtschaft ohne Pestizide
  • Förderung von kleinteiligen und vielfältigen landwirtschaftliche Strukturen
  • den Ausbau der Bio-Landwirtschaft
GLOBAL 2000 Geschäftsführerin Agnes Zauner

Die Menschen in Österreich und Europa fordern von der Politik, die Belastung der Gesundheit und Umwelt durch Pestizide deutlich zu reduzieren. Das beweisen die 29.133* Menschen, die unsere aktuelle Petition unterschrieben haben, sowie zwei von GLOBAL 2000 mit-initiierten europäischen Bürgerinitiativen, deren Forderung nach echter Pestizidreduktion jeweils von über 1 Million Menschen unterstützt wurden.“

Agnes Zauner, GLOBAL 2000 Geschäftsführerin

*Tagesaktueller Standexternal link, opens in a new tab der Unterschriften ist 29.133. Durch die Endmobilisierung sind dies mehr Unterschriften als zum Zeitpunkt der Anfertigung des Übergabe-Schilds (Siehe Foto). 

Mehr als 2000 E-Mails an EU-Abgeordnete verschickt

Zusätzlich zur Petition stellen wir ein E-Mail-Tool zur Verfügung, mit dem Österreicher:innen ihren Wunsch nach einer ambitionierten Pestizidreduktion direkt an die EU-Abgeordneten schicken können. 2.147 Unterstützer:innen haben ihre Stimme für dieses wichtige Anliegen genutzt. Österreichische EU-Abgeordnete haben somit eine große Anzahl an E-Mails mit der Forderung nach Pestizidreduktion in ihren E-Mail-Postfächern vorgefunden.

Danke für Ihren Einsatz für eine lebenswerte Zukunft für uns, unsere Kinder und Enkelkinder. Für eine gute Landwirtschaft der Zukunft! Für unabhängige Bauern und Bäuerinnen!

So geht’s weiter:

Gemeinsam mit unseren Unterstützer:innen haben wir viel geschafft! Doch es gibt noch einiges zu tun: 

1. Plenarabstimmung im Europaparlament

Am 22. November findet die möglicherweise vorentscheidende Abstimmung über das EU-Pestizidreduktionsgesetz SUR („Sustainable Use Regulation“) im Plenum des EU-Parlaments statt.

Bei der Plenarabstimmung im Europaparlament droht dem Gesetz zur Pestizidreduktion eine empfindliche Aufweichung. Denn aus der Europäischen Volkspartei und Fraktionen vom rechten Rand kamen Änderungsvorschläge, die auf eine massive Verwässerung der Reduktionsziele und anderer Elemente des Gesetzes abzielen. 

2. Verhandlungen zur Position des EU-Rats:

Leider zeigen die Aussagenexternal link, opens in a new tab von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig am Rande des letzten EU-Agrarministerrats, wonach Pestizidreduktion „nicht machbar“ sei, dass Österreichs Regierungsvertreter:innen im Rat, dem Auftrag ihrer Bürger:innen nach wie vor nicht gerecht werden.

3. Start des Trilogs

Der Trilog startet, sobald EU-Parlament und Rat eine Position festgelegt haben. Wenn es zum Trilog kommt - was aus heutiger Sicht nicht gesichert ist -  werden dort die zwei Institutionen gemeinsam mit der Kommission das finale Gesetz verhandeln.

Wir bleiben dran - und setzen uns weiterhin für Pestizidreduktion auf EU-Ebene ein. 

Helfen Sie uns mit einer Spende:

  • um auch weiterhin eine faktenbasierte Öffentlichkeits- und Pressearbeit zu machen.
  • um auch weiterhin Aufklärungsarbeit zu machen, um das Bewusstsein für die Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt und die Gesundheit zu schärfen.
  • um in Presse und Medien auf die Gefahren von Pestiziden hinzuweisen und Alternativen aufzuzeigen.
  • das Gesetz zur Pestizidreduktion zu einem effektiven Instrument für eine gute Landwirtschaft der Zukunft zu machen.
  • unsere Forderungen nach Förderungen und den Ausbau der agrarökologischen und biologischen Landwirtschaft ohne Pestizide in der Politik zu verankern.

Minimum € 5

Für unsere Lebensmittel-sicherheit

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