19.02.2025

TFA-Belastung: Der große Mineralwasser-Test

Wir haben 23 Mineral- und Heilwässer in Österreich auf Rückstände der Ewigkeits-Chemikalie TFA getestet. 14 dieser Wässer sind belastet. Wir fordern dringende Maßnahmen.

Cover des Mineralwasser-Tests

GLOBAL 2000

In Kooperation mit der Arbeiterkammer Oberösterreich haben wir 23 der beliebtesten österreichischen Mineral- und Heilwässer auf die Ewigkeits-Chemikalie TFA untersuchen lassen. Der neue Report gibt einen Einblick, wie gut - oder weniger gut - die bekanntesten heimischen Mineralwässer vor Verunreinigung durch menschengemachte Schadstoffe geschützt sind.

Was ist TFA?

TFA ist ein extrem stabiles Zerfallsprodukt von zahlreichen PFAS, insbesondere von PFAS-Pestiziden sowie von fluorierten Gasen (F-Gase) aus der Kältetechnik. Toxikologisch wurde TFA lange Zeit als weitgehend unbedenklich angesehen. Seit 2021 eine Studie schwere Missbildungen an Kaninchen-Föten gezeigt hat, steht TFA im Verdacht, die Fortpflanzung auch beim Menschen zu gefährden.

 

Die Ergebnisse im Detail

Die 23 untersuchten Mineral- und Heilwässer stammen aus unterschiedlichen Regionen Österreichs:

  • 6 aus der Steiermark
  • 6 sechs aus Tirol,
  • 4 aus dem Burgenland
  • 2 aus Oberösterreich
  • 2 aus Niederösterreich
  • 2 aus Salzburg
  • 1 aus Kärnten

Facts aus dem Mineralwasser-Test:

  • 9 untersuchte Mineral- und Heilwässer waren frei von TFA
  • 2 der belasteten Wässer liegen unter dem EU-Grenzwert für toxikologisch relevante Pestizid-Abbauprodukte (100 Nanogramm pro Liter)
  • 12 Produkte liegen über diesem Grenzwert

Bereits letztes Jahr haben wir Leitungswasser aus Österreich auf TFA untersucht. Im Vergleich dazu schneiden die Mineralwässer deutlich besser ab.

Foto von Helmut Burtscher-Schaden

"Wir haben achtzehn Mineralwässer und fünf Heilwässer untersuchen lassen. Die gute Nachricht: Neun der Wässer sind frei von der Ewigkeits-Chemikalie TFA. Sie entsprechen damit der gesetzlich geforderten ursprünglichen Reinheit. Die schlechte Nachricht ist, dass mehr als die Hälfte eben mit TFA verunreinigt ist. Das zeigt, wie dringend Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers notwendig sind. Pestizide, die TFA freisetzen, müssen rasch vom Markt verschwinden."

Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umwelt-Chemiker

Welche Quellen sind am meisten betroffen?

Mehr als die Hälfte der getesteten Mineralwässer, darunter auch solche aus Tiefen von über 200 Metern, weisen eine TFA-Belastung auf. Mineralwasser aus einer tiefen Quelle, die noch dazu von einer geologischen Barriere gut geschützt ist, hat in der Regel wenig oder keine TFA-Belastung. Seichte Quellen sind weniger gut geschützt. Dort kann sich mit TFA belastetes Grundwasser leichter mit Mineralwasser vermischen. Intensive Landwirtschaft erhöht zusätzlich die Verunreinigung. 

Kann ich weiterhin bedenkenlos Mineralwasser trinken?

Ja, die hier gefundenen Konzentrationen überschreiten keine derzeit bekannten gesundheitlichen Richtwerte oder Grenzwerte von TFA. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir jetzt die notwendigen Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers setzen. 

Daher fordern wir jetzt das Verbot von PFAS-Pestiziden!

Unterschreiben Sie jetzt unsere Petition:

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