TFA-Belastung: Ewigkeits-Chemikalie im Wein

In europäischem Wein steckt die potenziell gefährliche Chemikalie TFA – und ihre Konzentration nimmt seit 2010 stark zu. TFA gehört zur Gruppe der PFAS, den sogenannten "Ewigkeits-Chemikalien". Diese Stoffe bauen sich kaum ab und gefährden unsere Umwelt und Gesundheit.

Cover des Wein-TestsGemeinsam mit dem Pesticide Action Networkexternal link, opens in a new tab (PAN Europe) haben wir Wein in ganz Europa getestet. Die Studie zeigt einen dramatischen Anstieg der TFA-Konzentration in der Umwelt. 

Was wurde analysiert?

Wir haben 39 Weine getestet – 18 aus Österreich (Niederösterreich, Burgenland, Steiermark) und 21 aus weiteren 9 europäischen Ländern.

Was ist TFA?

TFA steht für Trifluoressigsäure. Es ist ein Abbauprodukt anderer PFAS-Chemikalien, die etwa in Pestiziden oder Kühlanlagen vorkommen. TFA ist sehr stabil und bleibt über lange Zeit in der Umwelt. Es kann sich im Grundwasser, in Pflanzen und auch in Lebensmitteln anreichern. Studien zeigen: TFA kann die Fortpflanzung gefährden und ist deshalb besonders problematisch.

Was haben die Tests ergeben?

In allen untersuchten Weinen wurde TFA nachgewiesen. Die durchschnittliche Konzentration lag bei 110 Mikrogramm pro Liter (µg/l), der höchste Wert bei 320 µg/l – das ist 100-mal höher als bereits in Oberflächengewässern und im Trinkwasser gemessen worden.

TFA-Anstieg im Wein seit 2010

Zusätzlich haben wir 10 österreichische Weine aus den Jahren 1974 bis 2015 untersucht. In Weinen vor 1988 war kein TFA nachweisbar. Ab 2010 stiegen die Werte stark an – ein klares Zeichen, dass TFA ein menschengemachtes Problem ist, das sich immer weiter ausbreitet.

Foto von Helmut Burtscher-Schaden

"Unsere Ergebnisse sind beunruhigend. Eine so hohe TFA-Konzentration im Wein weist daraufhin, dass sich TFA in Pflanzen offenbar massiv anreichert. Wir nehmen wahrscheinlich wesentlich mehr TFA über die Nahrung auf als bisher angenommen”

Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umwelt-Chemiker

Pestizide in fast allen konventionellen Weinen

Auch Pestizidrückstände wurden analysiert. In 94 % der konventionell erzeugten Weine wurden Rückstände von bis zu 8 Pestiziden gefunden – darunter zwei PFAS-Fungizide. In 4 von 5 Bioweinen konnten keine Pestizide nachgewiesen werden – TFA war jedoch auch hier vorhanden.

Was heißt das für uns?

TFA ist inzwischen überall: im Wasser, in Lebensmitteln – und damit auch in unserem Körper. Die Ergebnisse zeigen: Es braucht sofortige Maßnahmen, um weitere TFA-Belastungen zu stoppen.

Helfen Sie mit, unser Trinkwasser zu schützen: Unterschreibe jetzt die Petition „PFAS verbieten, Trinkwasser schützen!“

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